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Kämpfer der russischen Söldnergruppe Wagner.

© Imago/SNA/ Viktor Antony

Exklusiv

10.000 Dollar Kopfprämie, 7000 Dollar Monatslohn: Auch Deutsche kämpfen für die russische Wagner-Truppe in der Ukraine

Bei Gefechten in Bachmut haben die Ukrainer auch zwei Deutsche verhaftet. Ein Mann kam aus Leipzig, einer aus Berlin. Sie kämpften für die Wagner-Gruppe.

Für die russische Söldner-Armee Wagner sind auch nicht-russische Staatsbürger im Einsatz. Das geht aus einem Tagesspiegel-Interview mit einem Deutschen hervor, der für die Ukraine an der Front im Donbass kämpft.

Der 21-jährige Deutsche, der nicht mit Klarnamen genannt werden will, dessen Identität der Redaktion aber bekannt ist, berichtet von einer Festnahme in der umkämpften Stadt Bachmut. „Zwei Gefangene hatten deutsche Reisepässe. Der eine kam aus Leipzig und hatte russische Wurzeln. Der andere hieß Volker und war Berliner“, erzählt der Deutsche, der hier Ben Kauler heißen soll. „Weil die beiden Deutschen nicht gut Englisch konnten, wurde ich abgestellt, sie in Richtung Kiew zu begleiten und bei deren Verhör zu übersetzen. Die Prozedur dauerte insgesamt drei Tage.“

Das ganze Interview mit Ben Kauler lesen Sie hier auf tagesspiegel.de:

Weiter erzählt Kauler:

„Volker aus Berlin war zu Hause lange arbeitslos und reiste im September nach Russland, um sich der Wagner-Truppe anzuschließen. Ohne jede militärische Vorerfahrung. Er sagte, er habe es allein wegen des Geldes getan. Sein Lohn war auch deutlich höher als meiner. Ich bekomme ja 3000 Euro im Monat. Als Wagner-Söldner kriegt er 5000 US-Dollar plus Zulagen, damit kommt er auf bis zu 7000 Dollar. Allerdings kann er sich laut eigener Aussage einen Extralohn dazuverdienen: Wenn er einen von uns Ausländern tötet und den Pass der Leiche als Beweis vorlegt, kriegt er zusätzliche 10.000 Dollar.“

Aber nicht nur Deutsche waren laut Kauler für die Wagner-Gruppe in der Ukraine im Einsatz. Unter den Gefangenen in Bachmut waren auch ein Amerikaner, ein Franzose, ein Brite und ein Syrer.

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Ben Kauler kommt aus einer Kleinstadt in Sachsen und reiste im Februar 2022 kurz nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine, schloss sich dort zunächst der neu gegründeten internationalen Legion zur Verteidigung der Ukraine an. Sein echter Name darf aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich werden. Mit dem Zeigen seiner Fotos ist er aber einverstanden. Ein ausführliches Porträt über Kauler können Sie hier lesen:

Wer nicht für Putin kämpft, sondern gegen ihn, landet womöglich in einem russischen Knast. Wie es dort zugeht, wird in einem neuen Erfahrungsbericht deutlich:

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