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Absturz bei Flugunfall: Wer war der ukrainische Starpilot Andrij „Juice“ Pilschtschykow?
Am Wochenende kamen bei einem Unfall drei ukrainische Piloten ums Leben. Unter ihnen war auch ein Pilot mit dem Spitznamen „Juice“, der wiederholt in westlichen Medien auftrat.
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Die Ukraine trauert um drei Kampfpiloten, die bei einem Flugunfall ums Leben gekommen sind. Im Gebiet Schytomyr kollidierten zwei Trainingsflugzeuge des Typs L-39 in der Luft miteinander. Der Unfall selbst ereignete sich bereits am Freitagabend, wurde aber erst am Folgetag bekannt. Unter den Opfern ist auch der unter seinem Pseudonym „Juice“ bekannte Pilot Andrij Pilschtschykow.
Juice war vor allem im englischsprachigen Raum bekannt, da er immer wieder in westlichen Medien auftrat und die Forderungen der ukrainischen Luftwaffe nach bestimmten Waffen erklärte. Er gab zahlreichen Medien wie CNN, BBC, Washington Post, Financial Times und Fox News Interviews.

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Noch im Juni war Juice persönlich in Washington in den USA, um dort Politikern zu erklären, wie dringend die Ukraine moderne Kampfjets benötige, um ihre Offensive aus der Luft zu unterstützen.
In einem Interview mit dem US-TV-Sender CNN erklärte er vergangenes Jahr, dass sein Spitzname daher rühre, dass er keinen Alkohol trinke, sondern immer nur Saft bestelle.
Juice war als Pilot an den sowjetischen MiG-29 Flugzeugen ausgebildet und verteidigte seit Beginn der Invasion als Teil der Einheit „Geist von Kiew“ den Luftraum der Ukraine gegen russische Angriffe.
Auch Präsident Wolodymyr Selenskyj gedachte der drei Piloten: „Mein Mitgefühl den Angehörigen und Vertrauten, allen denjenigen, die die jungen Männer gekannt haben“, sagte er am Samstag in seiner täglichen Videoansprache.
Gerade Pilschtschykow habe viel zur Luftverteidigung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression beigetragen, erinnerte Selenskyj. Er versprach eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls.

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Für Kiew ist die Reputation der eigenen Kampfpiloten von hoher Bedeutung, bittet die Ukraine doch seit Monaten ihre westlichen Verbündeten um moderne Kampfjets. Inzwischen hat Kiew Zusagen aus mehreren Ländern für die Ausbildung von Kampfpiloten und die Lieferung von Kampfjets vom Typ F-16 erhalten. Auch die USA werden Piloten ausbilden.
Erst am Vortag hatte die ukrainische Staatsführung noch einmal zur Eile gedrängt, um die ihr zugesagten Kampfjets vom Typ F-16 möglichst bald gegen Russland einsetzen zu können. „Unser Ziel ist es, die F-16 so schnell wie möglich nutzen zu können, um die russischen Terroristen fernzuhalten“, schrieb Selenskyj auf X, vormals Twitter. (mit dpa)
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