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Affäre um Sexualstraftäter: US-Justizministerium will Epstein-Akten nicht zugunsten Trumps geändert haben
Das US-Justizministerium hat mit der Veröffentlichung der Epstein-Akten begonnen. Nach Darstellung des Hauses gab es dabei keine Bearbeitungen von Dateien, die den US-Präsidenten betreffen.
Stand:
Das US-Justizministerium hat nach eigener Darstellung bei der Veröffentlichung von Akten zum Skandal des gestorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein keine Dateien verändert, um Präsident Donald Trump zu schützen. Nichts werde deswegen zurückgehalten, sagte der stellvertretende Justizminister Todd Blanche bei ABC News.
Blanche verneinte auch die Frage, ob es eine Anweisung gegeben habe, Material zum Epstein-Skandal zu bearbeiten, das einen Zusammenhang zum Präsidenten habe. Weiter sagte er: „Präsident Trump hat von Anfang an klargestellt, dass er erwartet, dass alle Akten, die freigegeben werden können, auch freigegeben werden – und genau das tun wir.“
Trump kannte Epstein gut, wie frühere Fotos zeigen. Allerdings gibt es keine Hinweise auf eine Verwicklung des Republikaners in den Skandal, Trump selbst hatte jegliche Vorwürfe dieser Art stets bestritten.
In den nun veröffentlichten Dokumenten kommt Trump zwar vereinzelt vor, nach ersten Auswertungen scheint es jedoch kaum neue Informationen über das Verhältnis zwischen Epstein und Trump zu geben. Der US-Präsident äußerte sich zunächst nicht.
Clinton will nichts von Taten in Epstein-Affäre gewusst haben
Vorwürfe kamen zuletzt auch von einem Sprecher des früheren US-Präsidenten Bill Clinton. Er hat das US-Justizministerium für die Veröffentlichung zahlreicher Fotos des Demokraten im Kontext des Skandals um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein kritisiert.
Es gebe zwei Gruppen von Menschen, schrieb Angel Urena auf X. Eine erste Gruppe, die nichts gewusst und die Beziehung zu Epstein abgebrochen habe, bevor dessen kriminelle Taten ans Licht kamen. Und eine zweite Gruppe, die auch danach ihre Beziehungen zu ihm weitergeführt habe.
„Wir gehören zur ersten Gruppe.“ Keine noch so große Verzögerungstaktik von Menschen aus der zweiten Gruppe werde daran etwas ändern, schrieb er weiter.
Am Freitagnachmittag (Ortszeit) hatte das Justizministerium eine große Datenmenge an Fotos und Dokumenten rund um den Fall des 2019 gestorbenen Sexualstraftäters Epstein auf seiner Webseite veröffentlicht - kurz vor Ablauf einer Frist, die die Veröffentlichung per Gesetz vorgegeben hatte.
Clinton im Pool mit Ghislaine
Auf zahlreichen Aufnahmen ist Clinton zu sehen – etwa beim Schwimmen im Pool mit Epsteins langjähriger Vertrauter Ghislaine Maxwell. Auf anderen Aufnahmen sieht man ihn ohne Bezug zu Epstein und Maxwell.

© Andres Kudacki/FR170905 AP/dpa
Der republikanische US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Wochen immer wieder versucht, die Aufmerksamkeit auf Clinton zu lenken. Dabei behauptete er, dass dieser auf einer Privatinsel Epsteins gewesen sei. Trumps Stabschefin Susie Wiles widersprach dieser Darstellung: „Es gibt keine Beweise dafür“, sagte sie dem Magazin „Vanity Fair“.
Clintons Sprecher hatte bereits vor Jahren erklärt, Clinton sei „nie auf Little St. James Island, Epsteins Ranch in New Mexico, oder in seiner Residenz in Florida“ gewesen.
Der Fall Epstein beschäftigt die Öffentlichkeit seit vielen Jahren. Der einflussreiche US-Multimillionär aus New York hatte jahrelang einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Über mehrere Jahre hinweg soll Epstein minderjährige Mädchen etwa in New York und Florida auch selbst missbraucht haben. Er starb mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle. (dpa)
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