
© AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS
Aktualisierter Friedensplan übermittelt?: Trump berichtet von Einladung nach Europa am Wochenende
Ein ukrainischer Regierungsvertreter erklärt, dass der neue Friedensplan abgeschickt worden sei. Fast zeitgleich äußert sich Trump: zu einem möglichen Treffen und Meinungsverschiedenheiten mit Merz und Co.
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Die Ukraine hat den USA nach Angaben aus Kiewer Regierungskreisen eine aktualisierte Fassung des Plans zur Beendigung des Kriegs gegen Russland übermittelt. Das Dokument sei „bereits abgeschickt“ worden, teilte ein hochrangiger Regierungsvertreter mit.
Der Plan berücksichtige „die Sichtweise der Ukraine“, sagte er weiter. Es handle sich um einen „weiteren Vorschlag für angemessene Lösungen problematischer Fragen“, sagte ein weiterer ukrainischer Regierungsvertreter und fügte an: „Wir geben keine Details bekannt, solange wir die Reaktion der amerikanischen Seite abwarten.“
US-Präsident Donald Trump erklärte fast zeitgleich, dass er zu einem Treffen am Wochenende in Europa eingeladen worden sei, bei dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj anwesend sein soll. Trump ließ aber offen, ob die USA das Treffen wahrnehmen – und wenn ja, auf welcher Ebene. Die US-Regierung werde ihre Entscheidung davon abhängig machen, „womit sie zurückkommen“, sagte Trump und ergänzte: „Wir wollen keine Zeit verschwenden.“
Trump hatte am Mittwoch mit Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer über die Lage in der Ukraine telefonisch beraten. „Wir haben in ziemlich deutlichen Worten über die Ukraine gesprochen.“ Dabei habe es „einige kleine Meinungsverschiedenheiten über Personen“ gegeben, erläuterte er, ohne Details zu nennen.
Neues Treffen der Ukraine-Unterstützer am Donnerstag
Die Sprecher von Merz und Macron hatten sich zuvor deutlich positiver über den Austausch mit Trump geäußert. Trump und die drei europäischen Staatenlenker hätten „den Stand der Gespräche über einen Waffenstillstand in der Ukraine“ erörtert und seien sich einig gewesen, „dass es sich um einen entscheidenden Moment für die Ukraine und die gemeinsame Sicherheit im euro-atlantischen Raum“ handle, sagte der deutsche Regierungssprecher Stefan Kornelius. Bereits am Donnerstag soll es ein neues Treffen westlicher Unterstützerstaaten geben.
Trump hatte Selenskyj kürzlich scharf kritisiert und ihn zu Neuwahlen aufgefordert, die nach geltenden Kriegsrecht derzeit nicht möglich sind. Zudem drängte der US-Präsident Selenskyj verstärkt dazu, Gebietsverluste in Kauf zu nehmen, um den Krieg mit Russland zu beenden.
Die USA hatten vor rund drei Wochen ihren Plan zur Beendigung des russischen Angriffskriegs vorgelegt. Der ursprüngliche Entwurf, der als sehr Moskau-freundlich galt, wurde auf Drängen Kiews und seiner europäischen Verbündeten in zentralen Punkten überarbeitet. Sowohl Kiew als auch die Europäer fordern weitere Änderungen zugunsten der Ukraine, insbesondere Sicherheitsgarantien.
Der neue Plan soll laut Selenskyj in drei Dokumente unterteilt sein: ein Rahmenabkommen mit 20 Punkten und zwei separaten Papieren zu Sicherheitsgarantien und zum Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg. (Tsp, AFP, dpa)
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