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Screenshot aus einem Video, das fliehende Menschen am Bondi Beach zeigt.

© AFP/MIKE ORTIZ

Update

„Alle um uns herum rannten“: So erlebten Augenzeugen den Schusswaffenangriff auf das jüdische Fest am Bondi Beach

Mindestens zwölf Menschen sterben bei einem Schusswaffenangriff am berühmten Bondi Beach in Sydney. Anwesende berichten von „Chaos“ und mehr als 50 Schüssen.

Stand:

Bei einem Schusswaffenangriff am weltberühmten Strand Bondi Beach im australischen Sydney sind nach Angaben der Polizei mindestens zwölf Menschen getötet worden. Zahlreiche weitere seien verletzt worden. Augenzeugen berichten von panischen Menschenmengen und am Boden liegenden Menschen.

„Es waren so viele Menschen am Strand (...) Viele Familien, Kinder. Dort gibt es einen schönen Spielplatz“, zitiert die australische Rundfunkanstalt ABC eine Augenzeugin. „Und leider wissen wir jetzt, dass unter diesen Menschen ein Kind ist, das ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, und das ist einfach nur schrecklich.“

„Ich habe mindestens zehn Menschen am Boden und überall Blut gesehen“, wird ein weiterer Augenzeuge von der Zeitung „Sydney Morning Herald“ zitiert.  „Alle rannten los. Zwei Polizisten lagen neben mir auf dem Boden, überall war Blut“, sagte ein weiterer Betroffener. 

Ein Krankenwagen fährt vorbei, während Menschen nach einer Schießerei am Bondi Beach in Sydney evakuiert werden.

© REUTERS/STAFF

„Alle um uns herum rannten, die Leute auf den Straßen rannten, Autos hupten, Menschen weinten, und ich erinnere mich, dass eine Gruppe Mädchen an uns vorbeirannte und rief: ‚Er schießt auf Menschen, er schießt auf Menschen!‘“, sagte ein Augenzeuge ABC.

Zuvor habe er sich gedacht: „Oh, das ist kein Grund zur Sorge, denn man würde einfach nicht glauben, dass so etwas in Sydney passiert“, sagte er im Interview. Doch dann sei ihm klar geworden, „dass das tatsächlich passiert. (...) Es war einfach surreal.“

„Es war das reinste Chaos“, sagte ein Rettungsschwimmer, der in der Gegend wohnt, gegenüber dem „Guardian“. „Es gab einige, die den Mut hatten, in den Park zu gehen und den Menschen zu helfen. (...) Das ist mein Hinterhof dort unten, und es fühlt sich falsch an. Es ist besorgniserregend, dass so etwas in der Gemeinde passieren kann.“

Der Angriff galt nach ersten Erkenntnissen einem jüdischen Fest mit rund 1000 Feiernden. Ein weiterer Augenzeuge sagte ABC, er habe zwei schwarz gekleidete Schützen gesehen, die auf einer kleinen Fußgängerbrücke standen. Die Schützen hätten Menschen „niedergemäht“, die sich für die Veranstaltung im Park versammelt hatten.

Wie die Polizei des Bundesstaats New South Wales am Sonntag im Onlinedienst X mitteilte, wurden zwei Verdächtige festgenommen. Berichte von ABC, denen zufolge einer der Schützen unter den Toten war, bestätigte die Polizei zunächst nicht.

Eine Frau, die mit ihrer Familie in der Nähe des Angriffes zu Abend gegessen hatte, hätte zuerst gedacht, dass Feuerwerkskörper explodieren. Das sei ihr jedoch merkwürdig vorgekommen, da es zu dem Zeitpunkt noch hell gewesen sei, sagte sie ABC. Sie habe ihre Kinder anschließend hinter einer Holzbank in Sicherheit gebracht. „Dann kam jemand und setzte sich neben uns, der blutete“, wird sie zitiert. „Ich weiß nicht, was mit ihm passiert ist.“

Weitere Augenzeugen berichteten von mehr als 50 Schüssen auf die Teilnehmer der Veranstaltung zum jüdischen Lichterfest. „Es hörte einfach nicht auf“, sagte eine Frau, die mit ihrer Tochter in der Gegend um den Bondi Beach war, ABC. „Es waren viele Kinder da. (...) Und viele Kinder weinten. Es war wirklich schrecklich.“ (mit Agenturen)

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