
© dpa/Nicolas Armer
Als Teil eines neuen Rüstungspakets: USA liefern der Ukraine erstmals umstrittene Uranmunition für Abrams-Panzer
Die USA haben ein neues Rüstungspaket mitsamt Uranmunition für die Ukraine angekündigt. Die panzerbrechende Munition ist nicht verboten, wird aber kritisch gesehen.
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Die USA werden der Ukraine erstmals panzerbrechende Uranmunition liefern. Das US-Verteidigungsministerium kündigte am Mittwoch parallel zu dem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in Kiew ein neues Rüstungspaket für die Ukraine im Umfang von 175 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Euro) an.
Darin enthalten ist unter anderem Ausrüstung zur Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung, Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und Artilleriemunition, vor allem aber Munition vom Kaliber 120 Millimeter mit abgereichertem Uran für die im Januar zugesagten US-Kampfpanzer vom Typ Abrams.
Großbritannien hatte bereits im Frühjahr angekündigt, der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland Uranmunition zur Verfügung zu stellen. Der russische Präsident Wladimir Putin drohte daraufhin, seine Streitkräfte ebenfalls mit solcher Munition zu beliefern.
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Abgereichertes Uran ist ein Abfallprodukt, das bei der Anreicherung von Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken oder bei der Herstellung von Atomwaffen entsteht. Es ist so hart, dass es beim Auftreffen auf ein Ziel seine Form nicht verändert. So wird abgereichertes Uran eingesetzt, um Granaten und Bomben mehr Durchschlagskraft zu verleihen.
Nach internationalem Recht nicht verboten
Die Verwendung von Uranmunition oder auch DU-Munition (englisch: depleted uranium) ist nach internationalem Recht nicht verboten. Der Einsatz ist aber umstritten, weil das Metall giftig ist - sowohl für die Soldaten als auch für Menschen, die im Kriegsgebiet leben. Abgereichertes Uran ist etwa 60 Prozent weniger radioaktiv als Uran im Naturzustand.
Die jetzt angekündigte US-Uranmunition ist für die Abrams-Panzer bestimmt, welche Washington Kiew im Januar zugesagt hatte. US-Präsident Joe Biden hatte Kiew damals 31 der schweren Kampfpanzer versprochen. Bislang wurde noch keiner der Abrams-Panzer ausgeliefert, dies könnte aber bald erfolgen.
Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland. Washington hat Kiew seit Kriegsbeginn schon mehr als 43 Milliarden Dollar an Militärhilfen zugesagt. US-Außenminister Blinken reiste am Mittwoch in die Ukraine und traf dort unter anderem seinen Amtskollegen Dmytro Kuleba und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen. (AFP, dpa)
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