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Rauchwolke über der sudanesischen Hauptstadt Khartum

© AFP/Uncredited

Update

Angriffe in der Nacht: Generäle im Sudan setzen Gefechte trotz vereinbarter Waffenruhe fort

Die Konfliktparteien hatten ein Abkommen unterschrieben, die schweren Kämpfe rund um die sudanesische Hauptstadt Khartum aber nicht gestoppt. Doch nun gibt es Grund zur Hoffnung.

| Update:

Im Sudan sind die Kämpfe zwischen zwei rivalisierenden Militäreinheiten in der Nacht zum Dienstag trotz einer erneut vereinbarten Waffenruhe weitergegangen.

Die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) hätten kurz nach Beginn der Feuerpause einen Angriff auf einen Luftstützpunkt der Armee nördlich der Hauptstadt Khartum gestartet, sagte ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort. Laut Medienberichten kam es in der Nacht zum Dienstag auch zu Luftangriffen und Artilleriebeschuss in und um die Hauptstadt.

In den frühen Morgenstunden des Dienstags schien die Lage jedoch zunächst ruhig. Deshalb wachsen die Hoffnungen, dass die Feuerpause doch noch eingehalten wird. In Khartum berichteten Einwohner, es seien nur vereinzelt Schüsse zu hören.

RSF-General Mohamed Hamdan Dagalo veröffentlichte auf Facebook eine Audiodatei, wonach es keinen Rückzug geben werde, bis der „Militärputsch“ der Armee beendet sei.

Am Samstag hatten sich Vertreter der sudanesischen Armee und der RSF auf eine Feuerpause verständigt. Diese sollte am Montag um 21.45 Uhr eintreten. Beide Seiten hatten ein von den USA und Saudi-Arabien vermitteltes entsprechendes Abkommen unterzeichnet. In den Wochen zuvor waren von der Armee und RSF mündlich vereinbarte Waffenruhen immer wieder gebrochen worden.

In dem Land am Horn Afrikas ist ein lange schwelender Machtkampf am 15. April gewaltsam eskaliert. Die Armee unter dem Kommando von De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan kämpft gegen die paramilitärischen Einheiten seines ehemaligen Vizes Daglo. Die beiden Generäle hatten sich 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, zerstritten sich später jedoch.

Die Kämpfe haben zu einem Zusammenbruch der Ordnung im Land geführt. Es fehlt an Lebensmitteln, Bargeld und lebenswichtigen Gütern. Zudem kam es zu Plünderungen in Banken, Botschaften, Hilfsgüterlagern und Kirchen. Der Konflikt hat fast 1,1 Millionen Menschen aus dem Sudan in die Nachbarländer vertrieben. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden bislang 705 Menschen getötet und mindestens 5287 verletzt. (dpa, AFP, Reuters)

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