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Ukrainische Soldaten der 24. Mechanisierten Brigade ruhen sich nach einem Training in einem Polygon unweit der Frontlinie in der Region Donezk aus.

© dpa/Evgeniy Maloletka

Tagesspiegel Plus

„Bestimme selbst, bevor das jemand anderes tut“: Die Taktik ukrainischer Armee-Recruiter nach drei Jahren Angriffskrieg

Viele Ukrainer entziehen sich der Mobilisierung, aus Angst, an der Front zu sterben. Das Verteidigungsministerium versucht, diese Furcht für sich zu nutzen – und damit Freiwillige anzuwerben.

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Nazar, 19, ausgebildeter Kfz-Mechaniker, repariert jetzt Panzer statt Autos. Der Unterschied sei nicht groß, sagt der junge Mann und zuckt mit den Schultern. „Die Teile sind einfach größer.“ Der Ukrainer steht an einem Wintertag in einem Hof vor der Militärbasis der 37. Marinebrigade im ukrainischen Hinterland.

Mit Tarnkapuze über dem Kopf und Handy in der Hand spricht er per Video mit dem Tagesspiegel. Im Hintergrund hört man metallisches Klirren. Nazar, gebürtig aus Odessa, trat vor wenigen Monaten der ukrainischen Armee bei – freiwillig.

Aus freien Stücken melden sich mittlerweile immer weniger Ukrainer zur Armee: Viele Männer verstecken sich vor Beamten der Mobilisierungsbüros, nur um nicht in den Krieg gegen Russland zu ziehen. Doch Nazar meldete sich proaktiv bei einem Recruitierungszentrum des ukrainischen Verteidigungsministeriums.

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