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Demonstranten protestieren am 03.01.2018 in Berlin vor dem Brandenburger Tor mit Fahnen und Transparenten gegen das iranische Regime.

© dpa/ Paul Zinken

Ankündigung einer Amnestie für Protestierende: Iran entlässt zwei weitere iranische Aktivisten aus Gefängnis

Farhad Meysami befand sich seit Wochen im Hungerstreik gegen das iranische Regime. Jetzt wurde er zusammen mit einem Journalisten aus der Haft entlassen.

Stand:

Ein iranischer Journalist, der während der seit Monaten anhaltenden Proteste festgenommen wurde, und ein 2018 festgenommener Menschenrechtsaktivist und Arzt sind Medienberichten zufolge wieder frei.

Der „politische Aktivist und Journalist“ Hossein Jasdi sei am Freitag aus dem Dastgerd-Gefängnis in Isfahan entlassen worden, berichtete die iranische Zeitung „Shargh“ am Freitag. Der im Juli 2018 festgenommene Aktivist und Arzt Farhad Meysami sei nach Verbüßung seiner Strafe aus dem Gefängnis entlassen worden.

Meysami befand sich nach Angaben seines Anwalts seit mehreren Wochen im Hungerstreik, um unter anderem gegen die Hinrichtungen festgenommener Demonstranten zu protestieren. Meysami war festgenommen worden, als er sich für ein Ende des Kopftuchzwangs in der Öffentlichkeit einsetzte, und wurde wegen „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Der Journalist Jasdi, der laut „Shargh“ unter anderem das Internetportal Mobin 24 leitet, wurde im Dezember festgenommen und später zu einer einjährigen Haftstrafe und einem zweijährigen Reiseverbot verurteilt. „Shargh“ machte keine Angaben zu den konkreten Vorwürfen gegen ihn.

Die Proteste im Iran waren durch den Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini im September nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei ausgelöst worden. Seitdem haben die iranischen Behörden tausende Menschen festgenommen.

Am Donnerstag hatten im Ausland angesiedelte Medien die Freilassung von sieben prominenten Aktivistinnen und Journalistinnen aus dem Evin-Gefängnis in Teheran vermeldet, darunter die seit 2019 inhaftierte Aktivistin Saba Kordafschari, die sich gegen die Verschleierungspflicht für Frauen eingesetzt hatte, sowie die prominente Fotografin Alieh Motalebsadeh.

Es war nicht klar, ob die jüngsten Freilassungen mit einer Ankündigung des geistlichen Oberhaupts des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, zusammenhingen. Dieser hatte eine Amnestie angekündigt, die auch für im Zuge der Proteste festgenommene Menschen gelten soll. (AFP)

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