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Der Anschlag geschah an einer Bushaltestelle an der Ramot-Kreuzung in Jerusalem

© IMAGO/Anadolu Agency/IMAGO/Mostafa Alkharouf

Update

Anschlag in Jerusalem: Sechs Tote bei Attacke von zwei militanten Palästinensern

In Ost-Jerusalem sterben sechs Menschen durch einen Angriff. Zehn weitere Menschen seien verletzt worden, sieben von ihnen schwer.

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Bei einem Schusswaffenangriff in Ost-Jerusalem sind am Montag sechs Menschen getötet worden. Bei den Opfern handele es sich um vier Männer und eine schwangere Frau, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Zehn weitere Menschen seien verletzt worden, sieben von ihnen schwer. Die radikalislamische Hamas erklärte, die Tat sei von zwei palästinensischen Angreifern verübt worden. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu berief eine Krisensitzung ein.

„Wir befinden uns im Krieg, in einem intensiven Krieg gegen den Terror an mehreren Fronten“, sagte Netanjahu bei einem Besuch des Anschlagsortes. Israels Armee hat als Reaktion mehrere palästinensische Dörfer am Stadtrand von Ramallah eingekesselt. Sie suche das Gebiet nach möglichen Komplizen ab, teilte ein Militärsprecher mit. Die beiden Angreifer, die am Morgen in einem Passagierbus das Feuer eröffnet hatten, sollen den Angaben zufolge aus den Dörfern Qubeibeh und Qatanna stammen.

Am Nachmittag nahm die Polizei nach eigenen Angaben einen Einwohner des arabisch geprägten Ostteils von Jerusalem fest. Man prüfe den Verdacht, dass er an der Vorbereitung der Tat beteiligt war, hieß es in einer Mitteilung. Gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet habe man Ermittlungen aufgenommen, um alle Beteiligten zur Rechenschaft zu ziehen. 

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) erklärte im Onlinedienst X, er sei „zutiefst schockiert über den feigen Terroranschlag“. Seine Gedanken seien bei den Angehörigen der Opfer. „Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung“, fügte er hinzu.

Schüsse an einer Bushaltestelle

Nach Angaben der Polizei eröffneten die Angreifer das Feuer an einer Bushaltestelle an einer Kreuzung in Ost-Jerusalem. Sie schossen auf wartende Menschen, ein Augenzeuge berichtete, sie hätten auch in einen Bus geschossen. „Ein Sicherheitsbeamter und ein Zivilist am Tatort reagierten sofort, erwiderten das Feuer und neutralisierten die Angreifer“, erklärte die Polizei.

Einschusslöcher an einem Bus

© REUTERS/RONEN ZVULUN

Die radikalislamische Hamas erklärte, bei den Angreifern handele es sich um zwei militante Palästinenser. Die Attacke sei eine „Reaktion auf die Verbrechen der Besatzung und den Völkermord an unserem Volk“, erklärte die Palästinenserorganisation.

Der israelische Außenminister Gideon Saar sagte bei einem Besuch in Ungarn, die Attentäter seien aus Gebiet unter Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde gekommen. Dies beweise einmal mehr, dass ein palästinensischer Staat „nur ein Ziel hätte, die Auslöschung des Staates Israel“. Er warf der Autonomiebehörde vor, sie unterstütze Terror und habe „einen Staat nicht verdient“. (AFP, dpa)

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