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Nancy Mace gilt als Unterstützerin von US-Präsident Donald Trump. Doch das Gespräch mit Epstein-Opfern brachte sie zum Umdenken

© REUTERS/JONATHAN ERNST

Appell zur Aufklärung: Zitternd und unter Tränen verlässt die Republikanerin das Gespräch mit den Epstein-Opfern

In einem emotionalen Appell haben Opfer des US-Sexualverbrechers Jeffrey Epstein Präsident Trump zur Offenlegung aller Akten aufgerufen. Eine Republikanerin erleidet im Gespräch mit ihnen eine Panikattacke.

Stand:

Opfer des US-Sexualverbrechers Jeffrey Epstein haben US-Präsident Trump zur Offenlegung aller Akten aufgerufen. Der Präsident müsse nach jahrelanger Vertuschung des Falls endlich Gerechtigkeit schaffen, forderte eine Gruppe von Frauen am Mittwoch vor dem Kapitol in Washington. Sie kündigten an, eine eigene Liste mit Epstein-Komplizen zu erstellen.

Der Milliardär und frühere Trump-Freund Epstein hatte die Frauen nach deren Angaben bis zu seinem Tod 2019 missbraucht und soll sie teils an Bekannte aus Politik und Gesellschaft vermittelt haben. Viele der damals minderjährigen Opfer erklärten ihr Schweigen mit dem großen Einfluss der mutmaßlichen Täter sowie Einschüchterungen bis hin zu Todesdrohungen.

„Ich konnte nicht mehr atmen“

Am Dienstag hatten mehrere der Epstein-Opfer sich im US-Kongress mit Abgeordneten beider Parteien getroffen. Dabei kam es zu einer bemerkenswerten Szene, als die Republikanerin Nancy Mace das Gespräch sichtlich aufgewühlt, kopfschüttelnd und unter Tränen verließ.

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Später erklärte Mace bei X, sie habe unter dem Eindruck der Aussagen und mit Blick auf eigene Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen eine Panikattacke erlitten. „Schwitzen. Hyperventilieren. Zittern. Ich konnte nicht mehr atmen“, schrieb Mace. Obwohl Mace als Unterstützerin von US-Präsident Donald Trump gilt, schloss sie sich einer Gruppe Abgeordneten an und forderte in einer Petition volle Transparenz und Gerechtigkeit für die Epstein-Opfer.

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Eine Woche zuvor hatte Mace Trump im Zusammenhang mit dem Epstein-Fall noch als „Helden“ bezeichnet, der dafür gesorgt habe, dass Epstein zur Rechenschaft gezogen werde.

Weitere Trump-Unterstützerin weist dessen Behauptungen zurück

Auch Epstein-Opfer Haley Robson ist Anhängerin von Trumps Republikanern. Sie wies den Vorwurf des Präsidenten zurück, bei dem Fall Epstein handele es sich um ein Täuschungsmanöver der oppositionellen Demokraten. Der Missbrauchsskandal sei „keine Täuschung“, sagte Robson, die Epstein nach ihren Worten im Alter von 16 Jahren zu Sex-Massagen gezwungen hatte. „Wir sind echte Menschen. Dies ist echtes Trauma.“

Haley Robson vor dem US-Kapitol

© Getty Images via AFP/CHIP SOMODEVILLA

Die Epstein-Anklägerin Lisa Phillips kündigte zudem eine Liste von Komplizen an. „Wir werden vertraulich die Namen zusammenstellen, von denen wir alle wissen, dass sie regelmäßig in der Epstein-Welt waren“, sagte Phillips. „Wir bitten nicht um Mitleid, wir fordern Rechenschaft.“

Die Frauen unterstützten mit ihrem Auftritt eine Initiative des Kongresses zur Veröffentlichung der Epstein-Akten, die das Weiße Haus zuvor als „feindlich“ kritisiert hatte, dem sich nun aber auch Nancy Mace anschloss.

Trump nennt Epstein-Skandal erneut „Schwindel“

Nur wenige Minuten nach dem Auftritt der Epstein-Opfer erklärte Trump im Weißen Haus auf Nachfrage erneut, die Epstein-Causa sei nur ein „Schwindel der Demokraten“ und „völlig irrelevant“.

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Trump ist in dem Fall im eigenen Lager unter Druck geraten, weil seine Regierung nicht wie angekündigt Licht in den Skandal gebracht hat. Justizministerin Pam Bondi hatte zunächst von einer Liste prominenter „Kunden“ Epsteins gesprochen, deren Existenz Anfang Juli dann aber plötzlich bestritten.

Um den darauf folgenden Aufruhr der Trump-Anhänger zu beruhigen, übermittelte das Justizministerium mehr als 33.000 Seiten mit Dokumenten, die ein Ausschuss des US-Repräsentantenhauses nun veröffentlicht hat. Kritiker monieren, darin stehe wenig Neues. Epstein war 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden. Kritiker werfen Trump vor, enger mit Epstein verstrickt gewesen zu sein und dies nun zu vertuschen. (AFP, jmi)

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