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Attentäter erschossen: Mindestens drei Verletzte nach Anschlag in Tel Aviv

Weniger als ein Jahr nach einem tödlichen Anschlag in Tel Aviv fallen wieder Schüsse in der Hauptstadt. Einer der Verletzten soll in Lebensgefahr schweben.

Bei einem Anschlag im Zentrum der Küstenstadt Tel Aviv sind am Donnerstagabend mindestens drei Menschen durch Schüsse verletzt worden. Das Ichilov-Krankenhaus teilte mit, einer der Verletzten schwebe in Lebensgefahr. Das israelische Fernsehen teilte mit, der mutmaßlich palästinensische Täter sei von Polizisten erschossen worden.

Die Polizei suche in der Umgebung noch nach möglichen Helfern des Attentäters. Der Anschlag ereignete sich, während zahlreiche Menschen auch in Tel Aviv gegen die kontroverse Justizreform in Israel demonstrierten.

Die Schüsse fielen auf der belebten Dizengoff-Straße ganz in der Nähe des Orts eines Anschlags, bei dem ein Palästinenser im April vergangenen Jahres drei Israelis getötet und weitere verletzt hatte. Ein Anwohner berichtete, er habe laute Schreie gehört. „Die Menschen sind in alle Richtungen geflohen“, erzählte er. „Es war wie bei dem letzten Anschlag - es ist ein schreckliches Gefühl.“

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der sich gegenwärtig zu einem Besuch in Rom aufhält, sprach von einem „schweren Anschlag in Tel Aviv“. Man werde trotzdem weiter „in unserem Land bauen, tiefe Wurzeln in unserer Heimat schlagen und unsere gemeinsame Zukunft sichern“.

Die Lage in Israel und den Palästinensergebieten ist seit längerem sehr angespannt. Am Donnerstagmorgen hatten israelische Soldaten nahe Dschenin im Westjordanland drei militante Palästinenser in einem Fahrzeug erschossen.

Bereits am Dienstag waren bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin sechs Palästinenser getötet worden. Nach Angaben der Armee war auch der Palästinenser, der für einen tödlichen Anschlag auf zwei israelische Brüder in Huwara Ende Februar verantwortlich sein soll, unter den Toten. Er war nach Medienberichten Mitglied des militärischen Arms der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas-Organisation.

Seit Beginn des Jahres wurden 13 Israelis und eine Ukrainerin bei palästinensischen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 76 Palästinenser ums Leben - sie kamen etwa bei Konfrontationen mit der israelischen Armee oder bei eigenen Anschlägen ums Leben.

Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der in knapp zwei Wochen beginnt, wird eine weitere Eskalation der Gewalt befürchtet. (dpa)

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