Auch über Friedenstruppen gesprochen: Trump soll Europäern Sicherheitsgarantien für Ukraine in Aussicht gestellt haben

US-Präsident Donald Trump soll sich gegenüber europäischen Staats- und Regierungschefs offen dafür gezeigt haben, der Ukraine im Falle eines Friedensabkommen Sicherheitsgarantien der USA anzubieten. Das berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mehrere europäische Beamte. 

Demnach hat Trump in einer Videoschalte mit den Europäern angedeutet, dass die Garantien auch die militärische Unterstützung der USA für eine von Europa geführte Sicherheitstruppe in der Ukraine umfassen könnten.

Zugleich habe sich Trump jedoch nicht zu einer Stationierung amerikanischer Truppen vor Ort verpflichtet, heißt es weiter. Es könnte demnach mehr um finanzielle Unterstützung und die Lieferung von militärischer Hilfe gehen. Wie genau die Sicherheitsgarantien ausgestaltet sein könnten, darüber gingen die Interpretationen der Beamten auseinander.  

Putin habe laut Trump akzeptiert, dass für einen dauerhaften Frieden die Präsenz westlicher Truppen in der Ukraine nötig sei, so die Beamten.  

Kiew strebt seit langem Sicherheitsgarantien der USA an, um Russland im Falle eines Friedensabkommen von weiteren Angriffen abzuschrecken. In der Vergangenheit hatte Trump von den Europäern gefordert, bei einem Waffenstillstand Friedenstruppen in die Ukraine zu schicken. 

Nun Sicherheitsgarantien zu geben, wäre ein Kurswechsel von Trump. Bisher hatte er entsprechende Bitten der Ukraine stets abgelehnt.  

Nach dem Alaska-Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin am Freitag, der ohne konkrete Ergebnisse zu Ende ging, hatte Trump die Europäer telefonisch unterrichtet. In einer gemeinsamen Erklärung am Samstag hatten die europäischen Staats- und Regierungschefs ebenfalls davon gesprochen, dass Trump Sicherheitsgarantien ausgesprochen habe.

„Wir begrüßen die Erklärung von Präsident Trump, dass die USA bereit sind, Sicherheitsgarantien zu geben“, erklärten die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Polens, Italiens, Finnlands und der Institutionen der Europäischen Union in der Erklärung. 

Trump und Selenskyj treffen sich am Montag in Washington zu Gesprächen. Mindestens ein weiterer europäischer Staats- oder Regierungschef soll teilnehmen. (Tsp)