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21.03.2025, Türkei, Diyarbakir: Junge Kurden halten ein Plakat des inhaftierten Anführers der militanten PKK, Abdullah Öcalan.

© dpa/Bilal Seckin

„Auf dem Konzept der Brüderlichkeit“: Öcalan fordert neuen Kurs in kurdisch-türkischen Beziehungen

Der Kurdenführer sieht die Zeit für einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Kurden in der Türkei gekommen. Nach der Auflösung der PKK solle die Beziehung wieder brüderlich werden.

Stand:

Der seit Jahrzehnten inhaftierte Kurdenführer Abdullah Öcalan hat nach der angekündigten Auflösung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) einen „Paradigmenwechsel“ in der Türkei gefordert.

„Die türkisch-kurdische Beziehung ist wie eine brüderliche Beziehung, die zerbrochen ist. Brüder und Schwestern kämpfen, aber sie können nicht ohne einander existieren“, hieß es in einer am Sonntag von der prokurdischen Partei DEM verbreiteten Erklärung Öcalans.

Nötig sei ein „Paradigmenwechsel“ und ein neues „Abkommen, das auf dem Konzept der Brüderlichkeit basiert“. „Wir müssen nach und nach alle Fallen und Minenfelder aus dem Weg räumen, die diese Beziehungen beeinträchtigen“, erklärte Öcalan demnach.

Die PKK hatte vor einer Woche ihre Auflösung bekannt gegeben und ihren jahrzehntelangen bewaffneten Kampf für die Rechte der Kurden für beendet erklärt.

Die PKK kämpfte seit 1984 gegen den türkischen Staat und für die Rechte der kurdischen Bevölkerung. Sie wird von Ankara und seinen westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft. Mehr als 40.000 Menschen wurden bei den Kämpfen zwischen der PKK und der türkischen Armee getötet.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein rechtsnationalistischer Koalitionspartner MHP waren im Herbst überraschend auf den seit 26 Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali vor Istanbul inhaftierten Öcalan zugegangen und hatten einen neuen Verhandlungsprozess gestartet.

Am 27. Februar rief Öcalan die PKK dann zur Auflösung und zum Gewaltverzicht auf. Zwei Tage später verkündete die PKK eine Waffenruhe. Ihre Auflösung beschloss die PKK dann bei einem Parteitag im Irak. (AFP)

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