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Ein Experte untersucht die Überreste von russischen Raketen.

© AFP/ ALEKSEY FILIPPOV

Aus den 1990er Jahren: Russland nutzt alte ukrainische Raketen für Ablenkungsmanöver

Ein Bericht deckt die russische Nutzung von Waffen aus einem Abkommen mit der Ukraine aus den 1990er Jahren auf. Die Angriffe dienen offenbar der Täuschung der ukrainischen Luftabwehr.

Laut ukrainischer Geheimdienste hat Russland bei seinen Angriffen Raketen eingesetzt, die ursprünglich zum Bestand der Ukraine gehörten. Die Luft-Boden-Marschflugkörper vom Typ Kh-55 wurden einem Bericht der „New York Times“ zufolge demnach für Täuschungsmanöver genutzt.

Die untersuchten Raketen gehören laut übereinstimmenden Berichten der Ukraine und der USA zu einem ganzen Arsenal, welches das Land in den 1990er Jahren im Zuge des sogenannten „Budapester Memorandums“ an Russland abtrat.

Die Ukraine verfügte zu dieser Zeit über das weltweit drittgrößte Arsenal an Nuklearwaffen. Im Gegenzug versprach Russland der Ukraine damals bestimmte Sicherheitsgarantien wie territoriale Integrität.

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Der stellvertretende Chef des ukrainischen Geheimdienstes, Vadym Skibitsky, bezeichnet die gefundenen Raketen, deren Sprengköpfe durch Russland abmontiert wurden und tatsächlich keinerlei Munition trugen, als falsche Ziele.

Durch die Manöver mit den Kh-55-Raketen im Oktober wollten die russischen Truppen demnach die Mobilisierung der ukrainischen Luftabwehr bewirken, um anschließend mit moderneren Waffen anzugreifen.

Skibitsky bezeichnet das „Budapester Memorandum“ nun als Fehler und erklärt, man hätte die Waffen damals lieber an die USA abtreten sollen. Erst am vergangenen Montag war die Ukraine erneut von heftigen Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur erschüttert worden.

Ungeklärt ist, wie gut die russische Rüstungsindustrie für die nächsten Monate gerüstet ist. „Russland setzt frisch produzierte Raketen ein“, erklärte etwa der Sprecher der ukrainischen Luftabwehr, Yuriy Ihnat, in der letzten Woche.

In den vergangenen Wochen und Monaten berichteten verschiedene westliche Geheimdienste immer wieder über Munitionsprobleme Moskaus. Auch Raketen sind demnach Mangelware.

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