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Aus religiösen Gründen: Taliban verbieten Schach in Afghanistan
Die radikalen Islamisten legen das islamische Scharia-Recht extremistisch aus. Nun fällt auch das beliebte Schachspielen im Land den Taliban zum Opfer.
Stand:
Die radikal-islamistischen Taliban verbieten Schach in Afghanistan. Das berichten diverse Medien übereinstimmend unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP. „Schach gilt in der Scharia als Glücksspiel“, sagte demnach der Sprecher der afghanischen Sportdirektion, Atal Mashwani, AFP. Es gebe religiöse Bedenken in Bezug auf den Schachsport. Bis diese Bedenken geklärt seien, „ist der Schachsport in Afghanistan ausgesetzt“, sagte er.
Betroffen von dem Verbot ist den Berichten zufolge nicht nur der afghanische Schachverband, der nun aufgelöst worden sei. Schach solle auch aus den Cafés verbannt werden, wo es von vielen Menschen oft gespielt wird.
Bereits während der ersten Herrschaftsphase der Taliban zwischen 1996 und 2001 hatten die Islamisten Schachspielen verboten. Es sei mit den religiösen Regeln nicht vereinbar, weil es das verbotene Wetten fördere, hieß es damals zur Begründung.
Im August 2024 hatten die Taliban ein sogenanntes „Gesetz zur Förderung der Tugend und Verhütung des Lasters“ eingeführt. Es gehört zu einer Reihe von Gesetzen, mit denen die Islamisten ihre Interpretation des Scharia-Rechts durchsetzen wollen. Vor allem Frauen müssen unter diesen Regeln leiden. Sie werden gemäß dieser extremen Auslegung des Islams unter männliche Kontrolle gestellt. (Tsp)
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