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(FILES) BBC Director General Tim Davie speaks at the Confederation of Business Industry (CBI) annual conference at the Vox Conference Centre in Birmingham on November 22, 2022. Tim Davie has announced on November 11, 2025 he will step down as director-general of the BBC. It comes after concerns have been raised about impartiality at the corporation, including how a speech by US President Donald Trump was edited in an episode of Panorama. (Photo by Oli SCARFF / AFP)

© AFP/OLI SCARFF

Aussagen Trumps irreführend dargestellt: BBC-Chef Tim Davie tritt nach massiver Kritik zurück

Davie übernehme die „endgültige Verantwortung“ für Fehler in einer Dokumentation. Er und die Nachrichtenchefin Deborah Turness geben ihren Posten auf.

Stand:

Nach Kritik an der irreführenden Bearbeitung einer Rede von US-Präsident Donald Trump für eine Fernsehdokumentation ist der Chef der britischen Rundfunkanstalt BBC zurückgetreten. BBC-Generaldirektor Tim Davie verkündete am Sonntagabend seinen Rücktritt, nachdem die Kritik immer lauter geworden war. Auch Nachrichtenchefin Deborah Turness nimmt ihren Hut, wie der Sender mitteilte. Zuvor hatte es Vorwürfe gegeben, weil Aussagen Trumps für eine Dokumentation in irreführender Weise zusammengeschnitten worden waren.

Die BBC müsse „immer offen, transparent und rechenschaftspflichtig sein“, erklärte Davie. Er übernehme die „endgültige Verantwortung“ für den Fehler. Kulturministerin Lisa Nandy hatte die Vorwürfe rund um die Fernseh-Doku zuvor als „äußerst schwerwiegend“ bezeichnet.

In der Dokumentation für die Sendung „Panorama“ waren Ausschnitte aus einer Rede, die Trump am 6. Januar 2021 vor der Erstürmung des Kapitols in Washington gehalten hatte, zusammengeschnitten worden. Durch die Montage wurde der Eindruck erweckt, Trump habe seine Anhänger direkt zum Sturm auf den Sitz des US-Kongresses aufgerufen.

Sätze aus Trumps Rede vom 6. Januar 2021 zusammengeschnitten

In der nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 gegen Joe Biden gehaltenen Rede hatte Trump behauptet, um den Wahlsieg betrogen worden zu sein, daher sollten seine Anhänger „kämpfen wie der Teufel“. Am selben Tag stürmten tausende seiner Anhänger das Kapitol in Washington.

In der unbearbeiteten Aufnahme der Rede sagt Trump an einer Stelle: „Wir werden zum Kapitol marschieren und unsere tapferen Senatoren und Abgeordneten im Kongress anfeuern.“ In einem deutlich späteren Abschnitt der Rede sagt Trump dann mit Blick auf das Wahlergebnis, es sei etwas schiefgelaufen, das könne nicht sein, „und wir kämpfen, kämpfen wie der Teufel“. In der BBC-Dokumentation wurden die beiden Sätze direkt aneinandergefügt, sodass der Eindruck entsteht, Trump habe seine Anhänger direkt zum Sturm auf den Sitz des US-Kongresses aufgerufen.

Wegen seiner Rolle bei der Erstürmung des Kapitols wurde Trump im Jahr 2023 unter anderem wegen Verschwörung zur Behinderung einer offiziellen Amtshandlung sowie zum Betrug an den Vereinigten Staaten angeklagt. Nach Trumps Wahlsieg am 5. November 2024 sah sich der Sonderermittler Jack Smith gezwungen, das Strafverfahren gegen den Rechtspopulisten einzustellen. (AFP)

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