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Generalleutnant Fanil Sarwarow – hier auf einer Veranstaltung mit Putin 2028 – diente zuletzt als Abteilungsleiter im russischen Generalstab.

© imago/ITAR-TASS/ALEXEI DRUZHININ

Autobombe explodiert: Erneut stirbt ein russischer General in Moskau – was bisher bekannt ist

Schon vor Weihnachten 2024 starb ein ranghoher russischer Soldat durch ein Sprengstoffattentat. Nun wiederholt sich das Geschehen. Die Ermittler haben einen bestimmten Verdacht.

Stand:

Erneut ist ein russischer General in Moskau durch einen Bombenanschlag getötet worden. In Süd-Moskau ist am Montagmorgen gegen 7 Uhr ein Kia Sorento auf einem Parkplatz in der Yaseneva-/Jasenevaja-Straße explodiert.

Der Sprengsatz war laut dem Staatlichen Ermittlungskomitee, russischen Medien sowie sicherheitsnahen Telegram-Kanälen unter dem Fahrzeug angebracht – mutmaßlich eine Haftmine, berichtete die Zeitung „Kommersant“.

Der Wagen fuhr nur wenige Meter, bevor die Bombe detonierte und die Front des Autos mit großer Wucht zerstörte. Der Fahrer, zunächst schwer verletzt, wurde ins Krankenhaus gebracht und starb später an seinen Verletzungen.

Einsätze gegen Ukraine, Syrien, Tschetschenien 

Bei dem Getöteten handelt es sich um Generalleutnant Fanil Sarwarow, Abteilungsleiter im russischen Generalstab und zuständig für die operative Ausbildung der Streitkräfte. Damit war er direkt in den Angriffskrieg gegen die Ukraine eingebunden.

Russischen Medien zufolge wurde der 56-Jährige in der Region Perm rund 1300 Kilometer östlich von Moskau geboren und machte im Jahr 1990 seinen Abschluss an einer Militärschule in der Stadt Kasan. Es folgten Ausbildungen an verschiedenen Militärakademien.

Ermittler arbeiten am Tatort, an dem Generalleutnant Fanil Sarwarow in Moskau getötet wurde.

© Uncredited/Investigative Committee of Moscow via AP/dpa

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums war er zwischen 1992 und 2003 mehrere Jahre im Krieg gegen die Unruheregion Tschetschenien im Nordkaukasus eingesetzt und war 2015/16 an der russischen Militärintervention in Syrien zur Unterstützung von Baschar al-Assad beteiligt.

Welche Rolle spielt die Ukraine bei dem Anschlag?

Der Kreml wurde nach dem Anschlag informiert. Das russische Ermittlungskomitee leitete ein Verfahren wegen Mordes ein.

Sprecherin Swetlana Petrenko erklärte, man prüfe verschiedene Versionen, darunter die Möglichkeit, dass der Anschlag von ukrainischen Geheimdiensten organisiert worden sei. Mehrere russische Beamte forderten bereits harte Vergeltungsmaßnahmen gegen die Verantwortlichen.

Vor einem Jahr Anschlag auf Chef der ABC-Truppen

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind in Russland und in russisch kontrollierten Gebieten wiederholt Personen, die am Krieg beteiligt waren, durch Attentate getötet worden.

Im April 2025 wurde Generalmajor Jaroslaw Moskalik, stellvertretender Leiter der Hauptoperationsdirektion des Generalstabs, auf ähnliche Weise getötet wie Fanil Sarwarow.

Zuvor war am 17. Dezember 2024 Generalleutnant Igor Kirillow, Chef der ABC-Truppen, durch eine Bombe in einem geparkten Elektroroller ums Leben gekommen. Der ukrainische Geheimdienst hatte diesen Anschlag für sich reklamiert.

Im April 2023 tötete eine Bombe den russischen Militärblogger Wladlen Tatarski in einem Café in St. Petersburg. Eine junge Frau übergab ihm eine kleine Statue mit dem versteckten Sprengsatz. Sie wurde wegen Terrorismus verurteilt.

Im August 2022 fiel die Propagandistin Darja Dugina einer Autobombe zum Opfer. Sie war die Tochter des rechtsnationalistischen russischen Vordenkers Alexander Dugin. 

Die Ukraine hat mehrfach signalisiert, dass Angriffe auf ranghohe russische Militärs weiter möglich seien; Präsident Wolodymyr Selenskyj deutete an, diese müssten „wissen, wo sich ihre Luftschutzbunker befinden“. (Tsp mit Agenturen)

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