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Youtube entfernt Kanal von Staatschef Maduro: Trump droht Venezuela im Streit um Migranten-Rücknahme mit „unabsehbaren“ Folgen
US-Kriegsschiffe haben vor Venezuela angebliche Drogenschmuggler-Boote versenkt – und auch rhetorisch zeigt sich der US-Präsident gegenüber dem südamerikanischen Land aggressiv.
Stand:
Inmitten zunehmender Spannungen mit Venezuela hat US-Präsident Donald Trump dem südamerikanischen Land mit Konsequenzen gedroht, falls es sich weigere, Migranten zurückzunehmen.
„Wir wollen, dass Venezuela unverzüglich alle Inhaftierten und Menschen aus psychiatrischen Einrichtungen aufnimmt, die von den venezolanischen Machthabern in die Vereinigten Staaten von Amerika gezwungen wurden“, erklärte Trump am Samstag in seinem Onlinedienst Truth Social. Andernfalls werde der zu zahlende Preis „unabsehbar“ sein.
Unterdessen wurde bekannt, dass inmitten der Spannungen zwischen den USA und Venezuela der Kanal des venezolanischen Staatschefs Nicolás Maduro von der Onlineplattform Youtube verschwunden ist.
„Diese Seite ist nicht verfügbar. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“ hieß es am Samstag unter der Webadresse von Maduros bisherigem Youtube-Kanal.
Der venezolanische Fernsehsender Telesur berichtete, der Kanal sei am Freitag „ohne jegliche Rechtfertigung“ geschlossen worden. Dies sei zu einem Zeitpunkt geschehen, an dem sich die USA inmitten von Aktionen der „hybriden Kriegsführung gegen Venezuela“ befänden. Es könne daher nicht ausgeschlossen werden, dass die Deaktivierung des Kanals „politischer Natur“ sei.
Angriffe vor Venezuela
US-Kriegsschiffe haben in der Karibik in diesem Monat bereits mehrfach angebliche Drogenschmuggler-Boote angegriffen und versenkt. Dabei wurden nach offiziellen Angaben insgesamt 17 Menschen getötet. Venezuelas Regierung verurteilte die US-Militäreinsätze gegen angebliche Rauschgiftschmuggler als „nicht erklärten Krieg“.
Die US-Marine hat vor der Küste Venezuelas eine kleine Flotte zur Bekämpfung des Drogenhandels stationiert. Trumps Regierung begründete die Entsendung von Kriegsschiffen in die Karibik mit dem Kampf gegen Drogenkartelle.
Zudem verlegte die US-Armee Kampfjets in das US-Außengebiet Puerto Rico. Caracas reagierte zuletzt mit einer dreitägigen Militärübung auf der Karibikinsel La Orchila auf die US-Militärpräsenz.
Die rechtsgerichtete Trump-Regierung wirft Venezuelas linksnationalistischem Staatschef Nicolás Maduro vor, ein Drogenkartell anzuführen und die USA mit Rauschgift zu fluten. Der größte Einsatz der US-Marine in der Karibik seit Jahrzehnten schürt Spekulationen, wonach die USA einen Angriff auf venezolanisches Territorium planen könnten. (AFP)
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