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Saul Luciano Lliuya

© AFP / AFP PHOTO/CRIS BOURONCLE

Tagesspiegel Plus

Bergführer verklagt Energieriesen RWE: „Ich habe mehrere Menschen in Lawinen verloren“

Hat der Konzern Mitschuld am schmelzenden Gletscher in Peru? Kläger Saúl Lliuya erwartet nach zehn Jahren ein Urteil von globaler Tragweite – am Oberlandesgericht Hamm. Ein Gespräch.

Stand:

Herr Lliuya, Sie haben den deutschen Energiekonzern RWE für dessen Anteil am Klimawandel verklagt, das Urteil wird am 14. April verkündet. Wenn das erfolgreich ist, könnten tausende ähnlicher Klagen folgen. Entsprechend viel und mit großen Worten wird in den Medien über Ihren Fall berichtet: Es sei schon jetzt ein historisches Gerichtsverfahren und der Fall Saúl Lliuya versus RWE wie David gegen Goliath. Fühlen Sie sich wie David?
David konnte Goliath besiegen, weil er an Gott glaubte, aller Angst zum Trotz. RWE ist in der Tat groß, hat eine wirtschaftliche Macht, die ich nicht habe. Ich bin ein Bauer aus Huaraz, einer Kleinstadt mit 50.000 Einwohnern in Peru. Bauer und Bergführer. Als solcher weiß ich, dass es immer riskant sein kann, einen Berg zu erklimmen. Aber ich glaube an das, was ich tue, weil ich um meine Heimat fürchte.

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