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26.09.2023: Aserbaidschanische Soldaten stehen Wache, als Flüchtlinge aus Berg-Karabach den Kontrollpunkt Lachin passieren.

© IMAGO/SNA/Mikhail Voskresenskiy

Bilanz der Militäroffensive in Bergkarabach: Aserbaidschan meldet 192 getötete Soldaten auf eigener Seite

Die Zahl stammt vom Gesundheitsministerium in Baku. Die deutsche Außenministerin forderte Aserbaidschan unterdessen auf, internationale Beobachter in die Region Bergkarabach zu lassen.

Bei der Militäroffensive Aserbaidschans in der umstrittenen Kaukasusregion Bergkarabach in der vergangenen Woche sind Angaben aus Baku zufolge 192 aserbaidschanische Soldaten und ein Zivilist getötet worden.

Mehr als 500 weitere aserbaidschanische Soldaten seien zudem verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium am Mittwoch.

Aserbaidschan hatte die Militäroffensive am 19. September begonnen, bereits einen Tag später mussten die pro-armenischen Kämpfer von Bergkarabach eine Waffenstillstandsvereinbarung akzeptieren. 

Baerbock fordert Aserbaidschan zur Zulassung von Beobachtern auf

Außenministerin Annalena Baerbock hat Aserbaidschan aufgefordert, internationale Beobachter in die Region Bergkarabach zu lassen.

Wir blicken mit den allergrößten Sorgen nach Bergkarabach. Niemand weiß wirklich, wie es den Menschen dort ergeht und was sie durchmachen müssen“, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch laut einer Mitteilung.

„Es braucht jetzt Transparenz und die Augen und Ohren der internationalen Gemeinschaft vor Ort.“ Baerbock kündigte an, Mittel für das Internationale Komitee des Roten Kreuzes von zwei auf fünf Millionen Euro zu erhöhen.

Deutschland werde mit seinen Partnern daran arbeiten, schnellstmöglich Beobachterinnen und Beobachter zu entsenden. „Es wäre ein Vertrauensbeweis, dass es Aserbaidschan mit seinen Zusagen für die Sicherheit und das Wohl der Menschen in Bergkarabach ernst meint, wenn es internationale Beobachter zuließe“, sagte Baerbock.

US-Außenminister telefonierte mit dem Präsidenten Aserbaidschans

US-Außenminister Antony Blinken hatte den Präsidenten Aserbaidschans, Ilham Aliyev, in einem Telefonat am Dienstag ebenfalls dazu aufgefordert, eine internationale Beobachtermission zuzulassen.

Ein Sprecher des Außenministeriums sagte im Anschluss, dass Aliyev eine Mission akzeptieren würde. Die USA erwarteten, dass er sich daran sowie an die Zusage halte, keine weiteren militärischen Maßnahmen zu ergreifen.

Blinken appellierte den Angaben nach an Aliyev, humanitärer Hilfe ungehindert Zugang zu gewähren, die Sicherheit der Karabach-Bewohner zu gewährleisten und ihre Rechte zu schützen.

Aserbaidschan hatte vergangene Woche das vor allem von Armeniern besiedelte Gebiet auf aserbaidschanischem Staatsgebiet angegriffen und militärisch unter Kontrolle gebracht. Die humanitäre Lage war schon zuvor extrem angespannt, weil Aserbaidschan eine wichtige Zufahrtsstraße für die Versorgung von Bergkarabach blockiert hatte. (AFP/dpa)

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