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US-Präsident Joe Biden am Samstagabend beim Dinner mit Korrespondenten.

© action press/CNP via ZUMA Press Wire / Zuma P

„Böswillige Lügen“: Biden kritisiert Medien wegen Verschwörungstheorien

Der US-Präsident hat eine Rede vor akkreditierten Journalisten gehalten. Sie war ernst, aber teilweise auch launig.

US-Präsident Joe Biden hat Medien wegen der Verbreitung von Lügen kritisiert. Bei dem Dinner für beim Weißen Haus akkreditierte Journalisten sagte er am Samstagabend mit Blick auf Verschwörungstheorien: „Lügen, die für Profit und Macht erzählt werden. Böswillige Lügen über Verschwörung, die immer und immer wieder wiederholt werden, um einen Kreislauf von Wut und Hass und sogar Gewalt zu erzeugen.“

Der Präsident warnte, diese Art Berichterstattung habe untere Gerichtsinstanzen ermutigt, Bücher zu verbieten und Bürgerrechte zu beschneiden.

Biden hielt sich an die Tradition, die Reden vor den Journalisten launig zu halten. So scherzte er, er könnte wegen Verleumdung verklagt werden, falls er den Sender Fox News als „ehrlich, fair und wahrheitsverpflichtet“ bezeichne.

Eine freie Presse ist eine Säule einer freien Gesellschaft, nicht der Feind

Joe Biden, US-Präsident

Anfang April hatte der Sender in einem Vergleich dem Wahlmaschinen-Hersteller Dominion über 787,5 Millionen Dollar gezahlt, um einen Prozess wegen bewusst falscher Berichterstattung zu vermeiden. Fox hatte verbreitet, die Wahl 2020 sei mit Hilfe der Maschinen gefälscht worden.

Biden teilte auch gegen seinen Vorgänger und möglichen Herausforderer bei der Präsidentenwahl 2024, Donald Trump, aus.

Mit Blick auf einen Prozess Trumps, in dem es um mutmaßliche Schweigegeld-Zahlungen an eine Porno-Darstellerin geht, sagte der Präsident, der ebenfalls als Redner bei dem Abendessen vorgesehene Comedian Roy Wood Jr habe ihm zehn Dollar angeboten, wenn er seine Ansprache kurz halte.

„Das ist ein Wechsel - ein Präsident, dem Schweigegeld angeboten wird“, scherzte Biden.

„Eine freie Presse ist eine Säule (...) einer freien Gesellschaft, nicht der Feind“, sagte Biden und spielte damit offenkundig auf Trump an.

Der hatte mit dem Begriff „Feind des Volkes“ (enemy of the people) Journalisten bezeichnet, die seine Wahlkampagne 2016 und seine Amtsführung im Weißen Haus kritisiert hatten.

Trump selber hatte in seiner Zeit als Präsident nie am jährlichen Dinner für die „White House Correspondents Association“ teilgenommen. (Reuters)

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