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Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance in Saint Cloud, Minnesota.

© AFP/Alex Wroblewski

Brisante E-Mails enthüllt: J.D. Vance nannte Trump einst „moralisch verwerfliche Person“

Trumps Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance hat in den vergangenen Jahren eine ideologische Kehrtwende hingelegt. Das untermauern E-Mails, die nun die „New York Times“ veröffentlicht hat.

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Zusammen wollen sie ins Weiße Haus, doch noch vor einigen Jahren waren die politischen Gräben groß: Der Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance hat Ex-Präsident Donald Trump einst als „moralisch verwerfliche Person“ bezeichnet und ihm „Rassismus“ vorgeworfen. Das geht aus E-Mails hervor, die er zwischen 2014 und 2017 an eine befreundete Transperson geschrieben hat und die nun von der „New York Times“ veröffentlicht wurden.

Insgesamt 90 E-Mails aus dieser Zeit gab Sofia Nelson, die in New York als Pflichtverteidigerin arbeitet, demnach an die US-Zeitung weiter. Sie verdeutlichen Vances ideologische Kehrtwende von einem Gegner Trumps zu seinem „Running Mate“ im Rennen um die Präsidentschaft.

In den Mails empört sich Vance über Trumps Rhetorik – auch mit Blick auf muslimische Bürgerinnen und Bürger, heißt es in dem Bericht. Er mache sich Sorgen darüber, wie willkommen sich muslimische Bürger in ihrem eigenen Land fühlen, schrieb er. Und weiter: „Es hat schon immer Demagogen gegeben, die bereit waren, Menschen auszunutzen, die verrückten Mist glauben.“

Nach der Tötung eines Afroamerikaners durch einen Polizeibeamten habe sich Vance zudem verachtend über die Polizei geäußert. „Ich hasse die Polizei“, schrieb er. Er habe selbst viele negative Erfahrungen mit der Polizei gemacht und könne sich nicht vorstellen, was dann erst Schwarze Jungen durchmachen müssten.

Über einen Sprecher ließ Vance sein Bedauern über die Veröffentlichung der E-Mails mitteilen. „Es ist bedauerlich, dass diese Person sich dazu entschlossen hat, der ‚New York Times‘ jahrzehntealte private Gespräche zwischen Freunden zuzuspielen. Senator Vance schätzt seine Freundschaften mit Menschen aus dem gesamten politischen Spektrum“, sagte er der US-Zeitung.

Vance habe bereits offen darüber gesprochen, dass sich einige seiner Ansichten von vor einem Jahrzehnt geändert haben, nachdem er Vater geworden war und eine Familie gegründet hatte, ließ der Sprecher wissen. Und er habe ausführlich erklärt, warum sich seine Meinung über Präsident Trump geändert habe. Trotz ihrer Meinungsverschiedenheiten wünsche er Sofia nur das Beste, heißt es weiter. (Tsp, cz)

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