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„Brutal ernst“: Harris warnt US-Bürger mit drastischen Worten vor Wahlsieg Trumps
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin sagt, ihr republikanischer Gegner sei ein „unseriöser Mann“. Harris erwartet bei der Wahl am 5. November ein enges Rennen bis zum Schluss.
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Nur noch wenige Wochen bis zur Wahl in den USA: Bei einem Auftritt im stark umkämpften US-Bundesstaat Wisconsin hat die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris nun vor ihren Anhängern die ernsthaften Folgen eines Sieges ihres republikanischen Rivalen Donald Trump hervorgehoben.
„Donald Trump ist ein unseriöser Mann, und die Konsequenzen, wenn er jemals wieder einen Fuß ins Oval Office setzt, sind brutal ernst“, sagte Harris am Donnerstag in der Industriestadt La Crosse.
„Wir nähern uns der Zielgeraden und es wird bis zum Ende ein enges Rennen werden“, sagte die US-Vizepräsidentin überdies. Später setzte sie ihre Wahlkampftour in Green Bay, einer der größten Städte Wisconsins, fort.
Trump spottet über seine juristischen Probleme
Die Umfragen sagen einen extrem knappen Ausgang der Wahl am 5. November voraus, die als richtungsweisend für die Zukunft der US-Demokratie und der künftigen Außenpolitik der Weltmacht gilt.
Trump machte bei einer Benefizveranstaltung der katholischen Kirche seine juristischen Probleme zum Thema. „Heutzutage ist es wirklich ein Vergnügen, irgendwo in New York ohne eine Vorladung zu erscheinen“, sagte er bei seinem Auftritt vor führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medien in der Ostküstenmetropole.
Der Republikaner verglich dabei seine Situation mit der des New Yorker Bürgermeisters Eric Adams: „Die haben es auf mich abgesehen, Herr Bürgermeister“, sagte Trump. „Sie sind eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem, was sie mir angetan haben, und Sie werden es überstehen.“
Adams werden unter anderem Bestechlichkeit und Betrug vorgeworfen. Trump wurde in New York wegen unrechtmäßig verbuchter Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin verurteilt, das Strafmaß steht noch aus. Zudem sieht er sich weiteren Verfahren gegenüber, die er bisher aber erfolgreich hinauszögern konnte.
Der Rest von Trumps Rede glich einer typischen Wahlkampfveranstaltung, in der er – teils sehr persönlich und unter der Gürtellinie – seine politischen Gegner attackierte, von denen einige im Publikum saßen. Harris war nicht persönlich anwesend, schickte jedoch eine Videobotschaft.
Beim jährlich stattfindenden „Alfred E. Smith Memorial Dinner“ werden Millionenspenden für katholische Wohltätigkeitsorganisationen gesammelt. In Wahljahren bietet die Veranstaltung den Präsidentschaftskandidaten beider Parteien traditionell die Gelegenheit, humorvolle Seitenhiebe auszutauschen.
Die Zusammenkunft steht jedoch auch in der Kritik. Gegner betrachten sie als typisch für politisches Theater, bei dem ernste Konflikte ausgeblendet werden, während die gesellschaftliche Elite in exklusivem Rahmen scherzt. (AFP, dpa)
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