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Bürgerkrieg im Sudan: Aktivisten melden bis zu 100 Tote bei Milizen-Angriff auf Dorf
Mit schwerer Artillerie hätten RSF-Kämpfer den Ort Wad al-Nura beschossen, sagen Demokratieaktivisten. Die Miliz will auf Stellungen der Armee gezielt haben.
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Im Sudan sind bei Angriffen der im Kampf mit der Regierung befindlichen RSF-Miliz auf eine Ortschaft laut Demokratieaktivisten dutzende Menschen getötet worden. „Bis zu 100 Menschen“ seien gestorben, als RSF-Kämpfer das Dorf Wad al-Nura im Bundesstaat al-Dschasira im Zentrum des Landes in zwei Wellen mit schwerer Artillerie beschossen hätten, erklärte das örtliche sogenannte Widerstandskomitee am Donnerstag.
Mitglieder des Komitees verbreiteten in Online-Netzwerken Bilder von in weißen Tüchern eingewickelten Leichen, die auf einem Hof ausgelegt waren – und schrieben von einem „Massengrab“.
Im Sudan liefern sich seit April 2023 die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo einen blutigen Machtkampf. Bei den Kämpfen wurden zehntausende Menschen getötet, das Land befindet sich in einer schweren humanitären Krise.
RSF-Kämpfer hatten bereits mehrfach Ortschaften im Sudan belagert und unter Beschuss genommen, insbesondere im Staat al-Dschasira. Zu dem jüngstem Vorfall erklärte die RSF, sie habe in der Gegend um Wad al-Nura drei Stellungen der Armee angegriffen. Außerhalb des Gebiets sei es zu Kämpfen mit der Armee gekommen.
Die Widerstandskomitees sind pro-demokratische Freiwilligengruppen, die vor dem Bürgerkrieg Demonstrationen organisiert hatten. Seit Beginn der Kampfhandlungen organisieren sie Nothilfe in der Nachbarschaft. (AFP)
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