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Dänemark bestellt US-Diplomaten ein: Trump-Mitarbeiter sollen Pläne für Übernahme von Grönland vorangetrieben haben
Dänemark reagiert auf Berichte über mutmaßliche US-Versuche, in Grönland Einfluss zu nehmen. Außenminister Rasmussen bezeichnete die Einmischung als inakzeptabel.
Stand:
Nach einem TV-Bericht über mutmaßliche US-Versuche zur Einflussnahme in Grönland hat Dänemark den Geschäftsträger der US-Botschaft einbestellt.
„Jeder Versuch der Einmischung in interne Angelegenheiten des Königreichs wäre selbstverständlich inakzeptabel“, erklärte der dänische Außenminister Lars Lökke Rasmussen am Mittwoch. Er habe sein Ministerium angewiesen, den US-Diplomaten zu einem Gespräch vorzuladen. „Wir wissen, dass ausländische Akteure weiterhin Interesse an Grönland und seiner Position im Königreich Dänemark zeigen“, erklärte Rasmussen weiter.
Rede ist von drei Trump-Mitarbeitern
Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender DR hatte berichtet, dass mindestens drei dem US-Präsidenten Donald Trump nahestehende Mitarbeiter der US-Regierung versuchten, in Grönland Einfluss zu nehmen. Dänische Medien hatten bereits im Mai über mutmaßliche US-Spionage in dem autonomen Gebiet berichtet. Kopenhagen hatte sich empört gezeigt.
Grönland gehört zu der ehemaligen Kolonialmacht Dänemark, ist aber weitgehend autonom. US-Präsident Trump hatte in den vergangenen Monaten wiederholt mit der Übernahme der rohstoffreichen Rieseninsel Grönland durch die USA gedroht und dabei auch die Anwendung von Gewalt nicht ausgeschlossen. Trumps Stellvertreter JD Vance hatte am 28. März den US-Militärstützpunkt Pituffik im Nordwesten Grönlands besucht, was weithin als Provokation gewertet wurde. (AFP)
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