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Darunter Oppositionelle und Ex-Bürgermeister: Türkische Sicherheitskräfte nehmen in Izmir 157 Menschen fest
Präsident Erdogan setzt seinen autoritären Kurs offenbar unbeirrt fort. Im türkischen Izmir nimmt die Polizei 157 Personen fest, darunter Oppositionelle und ein Ex-Bürgermeister.
Stand:
Erneut sind in der Türkei einem Medienbericht zufolge Oppositionelle festgenommen worden. Wie der Nachrichtensender NTV berichtete, wurden am Dienstagmorgen in Izmir 157 Personen festgenommen, darunter Mitglieder von Oppositionsparteien und ein ehemaliger Bürgermeister. Die Staatsanwaltschaft von Izmir habe die Festnahmen im Rahmen einer Untersuchung wegen Korruption, Auftragsmanipulation und Betrug in der Millionenstadt an der Westküste angeordnet.
Murat Bakan, ein Abgeordneter der größten Oppositionspartei, der Republikanischen Volkspartei (CHP), erklärte, der ehemalige Bürgermeister von Izmir, Tunc Soyer, sei zusammen mit hochrangigen Beamten und einem Regionalvorsitzenden der Partei festgenommen worden. „Wir stehen vor einem ähnlichen Prozess wie in Istanbul“, schrieb Bakan auf X. Er fügte hinzu, es scheine „ein Justizsystem zu sein, das auf Anweisung handelt“.
Die Regierung betont dagegen die Unabhängigkeit der türkischen Justiz. Im März nahm die Polizei den Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu, den wichtigsten politischen Rivalen von Präsident Recep Tayyip Erdogan, wegen des Vorwurfs der Korruption fest. Imamoglu weist die Anschuldigungen zurück. Seine Festnahme war vorläufiger Höhepunkt von Maßnahmen, mit denen die türkischen Behörden seit Monaten gegen Oppositionelle vorgehen – bisher vor allem in Istanbul. Die Proteste dagegen nehmen derweil zu. (Reuters)
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