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An einer Gedenkstätte stehen Blumen, Kerzen, und Karten um ein gerahmtes Foto von Alexej Nawalny.

© dpa/Vuk Valcic

„Das ist derselbe Austausch“: USA wollten mit Gefangenen-Deal ursprünglich auch Nawalny frei kriegen

Bei einem großen Gefangenenaustausch des Westens mit Russland kommen mehrere Kremlkritiker frei. Das Team des verstorbenen Alexej Nawalny macht Präsident Putin nun schwere Vorwürfe.

Stand:

Bei den Verhandlungen zum großangelegten Gefangenenaustausch mit Russland wollten die USA vor dessen Tod ursprünglich auch den Kremlkritiker Alexej Nawalny freibekommen. „Wir haben mit unseren Partnern an einer Vereinbarung gearbeitet, die auch Alexej Nawalny betroffen hätte“, sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan auf Nachfrage in Washington. Dann sei Nawalny jedoch verstorben.

Am Tag seines Todes habe er mit den Eltern des nun befreiten Journalisten Evan Gershkovich gesprochen, führte Sullivan aus. Er habe ihnen versichert, dass die Verhandlungen auch angesichts der tragischen Nachrichten weitergingen.

Nach Informationen von Nawalnys Team sei Wladimir Putin im Februar, kurz vor Nawalnys Tod, das Angebot gemacht worden, den Kremlkritiker und zwei US-Amerikaner gegen den in Deutschland wegen des sogenannten Tiergarten-Mordes verurteilte Vadim Krasikow auszutauschen. „Das ist derselbe Austausch, in dessen Rahmen Alexej Nawalny freigelassen werden sollte“, schreibt dessen Vertrauter Leonid Wolkow auf X.

Harris spricht mit Julia Nawalnaja

In einem Video, das im Post zu sehen ist, wirft die russische Bürgerrechtlerin und Mitstreiterin Nawalnys, Maria Pewtschich, Putin vor, kurz vor der Einigung die Tötung des Kremlkritikers angeordnet zu haben. Er habe Nawalny um keinen Preis freigeben wollen.

Nawalny wurde in Russland als Blogger bekannt und war zuletzt der prominenteste Kritiker vom Kremlchef Wladimir Putin. Immer wieder wurde der Oppositionspolitiker inhaftiert und mit Prozessen überzogen. Am 16. Februar starb Nawalny unter ungeklärten Umständen in einem sibirischen Straflager. Das Weiße Haus teilte mit, US-Vizepräsidentin Kamala Harris habe nach dem nun erfolgten Gefangenenaustausch mit seiner Witwe Julia Nawalnaja gesprochen. (Tsp, dpa)

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