
© dpa/AP/Efrem Lukatsky
„Der Feind versucht, die Grenze in Belgorod zu überqueren“: Ukraine will offenbar auch an anderer Stelle nach Russland vorstoßen
Genau drei Wochen nach der ukrainischen Offensive in Kursk gibt es aus Russland Meldungen über Kämpfe an einer anderen Grenze. Von offizieller Stelle heißt es, die Lage sei unter Kontrolle.
Stand:
Nach russischen Berichten über einen möglichen ukrainischen Vorstoß in der russischen Grenzregion Belgorod hat der örtliche Regionalgouverneur erklärt, die Lage an der Grenze sei „schwierig, aber unter Kontrolle“.
„Es gibt Informationen, wonach der Feind versucht, die Grenze in der Region Belgorod zu überqueren“, teilte Wjatscheslaw Gladkow am Dienstag im Onlinedienst Telegram mit. Laut dem russischen Verteidigungsministerium sei die Lage an der Grenze weiterhin schwierig, aber „unter Kontrolle“, fügte er hinzu.
Kämpfe in der Nähe von zwei russischen Dörfern
- Der russische Telegram-Kanal Mash berichtete zuvor, dass ukrainische Truppen in der Nähe des russischen Dorfes Nechotejewka versuchten, über die Grenze zu gelangen.
- Zudem versuche eine ukrainische Gruppe am nahegelegenen Grenzposten Schebekino auf russisches Territorium zu gelangen, hieß in dem für seine guten Kontakte zu den Behörden bekannten Kanal.
- Angeblich haben die Ukrainer mit ca. 500 Soldaten angegriffen. Der Telegram-Kanal Shot hingegen dementierte die Informationen.
„Unsere Armee übt geplante Einsätze aus“, teilte Gladkow weiter mit. „Ich fordere Sie dazu auf, ruhig zu bleiben und ausschließlich offiziellen Quellen zu vertrauen.
Belgorod ist regelmäßig Ziel ukrainischer Luft- und Drohnenangriffe. Vor exakt drei Wochen hatte die Ukraine eine Militäroffensive in der an Belgorod angrenzenden Region Kursk begonnen. Die ukrainische Armee kontrolliert dort seit eigenen Angaben mehrere dutzend Ortschaften. Die ukrainische Offensive in Kursk war die erste dieser Art seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022.
Nach offiziellen Aussagen verfolgt die Ukraine in Kursk mehrere Ziele. Es gehe um die Schaffung einer Pufferzone zu Russland, um die Verhinderung von Angriffen aus dem Norden und um die Gefangennahme russischer Soldaten. Fast 600 von ihnen sollen bislang gefangengenommen worden sein, meldete der ukrainische Oberbefehlshaber der Streitkräfte Olexander Syrskyj. (AFP/Tsp)
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