
© dpa/Russian Defense Ministry Press Service via AP
„Sturm auf die Stadt hat begonnen“: Ukrainische Widerstands-Hochburg Wuhledar offenbar kurz vor dem Fall
Die russische Invasionsarmee nimmt einen strategisch wichtigen Ort im Osten der Ukraine in die Zange. Beobachter geben den Verteidigern kaum mehr eine Chance.
Stand:
Russische Truppen haben staatlichen Medien und Bloggern zufolge mit der Einnahme des ostukrainischen Orts Wuhledar begonnen. „Russische Einheiten sind in Wuhledar einmarschiert – der Sturm auf die Stadt hat begonnen“, schreibt etwa der in der Ukraine geborene prorussische Militärblogger Juri Podoljaka.
Weitere prorussische Kriegsblogger berichten ebenfalls über den Angriff. Staatliche russische Medien melden, dass die in der Region Donezk gelegene Stadt in die Zange genommen worden sei. Im Osten der Siedlung seien Kämpfe im Gange.
Die Bedeutung von Wuhledar
- Wuhledar gilt als Festung des Widerstands gegen die russischen Invasoren.
- Außerdem verläuft hier eine wichtige Bahnlinie zwischen der besetzten Krim und den besetzten Gebieten im Donezkbecken.
Die Situation habe sich in den vergangenen Tagen deutlich verschlechtert, berichtet das militärische Analyseportal „DeepState“. Die ukrainische Militärführung habe zwar zusätzliche Einheiten in das Gebiet verlagert, doch das scheint nichts zu bringen.
Das Wichtigste ist nicht das Territorium, sondern die Rettung des Lebens unserer Soldaten.
Wadyslav Seleznjow, Militärexperte
Ein Soldat mit dem Rufnamen Alex, der in Wuhledar kämpft, teilte in seinem Telegram-Kanal mit, dass russische Sturmtruppen bereits in die Randgebiete der Stadt vorgedrungen seien.
Ukrainischer Militärexperte sieht Stadt verloren
Auch Wadyslav Seleznjow, ehemaliger Sprecher des ukrainischen Generalstabs und Militärexperte, äußerte im Fernsehsender „Espresso“ Zweifel daran, dass es der ukrainischen Armee gelingen wird, die Stadt unter ihrer Kontrolle zu halten.
„Die Flankenangriffe der russischen Armee sind so umfangreich, dass es scheint, als ob unsere Verteidiger in Wuhledar mit nur wenigen weiteren Angriffen umzingelt werden könnten“, sagte er.
Seleznjow drückte auch die Hoffnung aus, dass das Kommando eine vernünftige Entscheidung treffen wird: „Das Wichtigste ist nicht das Territorium, sondern die Rettung des Lebens unserer Soldaten.“ (Reuters/Valeriia Semeniuk)
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