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Ein russischer Soldat leert eine brennbare Flüssigkeit über ein Auto.

© Bearbeitung: Tagesspiegel, Foto: twitter/X/Gerashchenko_en/screenshot

Lebensgefährliche Schikane: Russischer Soldat muss zur Strafe Auto abfackeln – mitten in einem trockenen Feld

Die Soldaten Russlands leben in Furcht vor ihren eigenen Vorgesetzten. Ein neues Video aus dem Krieg zeigt eine extreme Maßregelung.

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Die Führung der russischen Armee schickt ihre Soldaten schlecht ausgebildet und miserabel ausgerüstet in den Krieg gegen die Ukraine. Dieser Eindruck entsteht aus zahlreichen Frontberichten in Medien und sozialen Netzwerken seit Beginn der Invasion, auch russische Soldaten selbst kommen darin zu Wort. Ein weiteres Problem für die oft sehr jungen Männer sind ihre Vorgesetzten mit ihren drakonischen Bestrafungen.

Ein neues Video zeigt offenbar eine der Maßregelungen. Es wurde von proukrainischen X-Accounts geteilt, unter anderem von Anton Gerashchenko, der stellvertretender ukrainischer Innenminister war.

Ich werde daher persönlich das Transportmittel zerstören

Ein russischer Soldat in einem Video, kurz bevor er auf Befehl ein Auto in einem Feld anzündet.

In dem Video ist ein junger Mann in Militärkleidung neben einem Auto zu sehen. Es steht in einem großen, trockenen Feld. Er habe das Fahrzeug genutzt, obwohl sein Vorgesetzter es verboten habe, sagt der Mann. Als Strafe werde er daher „das Transportmittel persönlich zerstören“. Anschließend übergießt er das Auto mit einer Flüssigkeit. Er hantiert mit einem Feuerzeug am Fahrzeug, bis es abrupt in Flammen aufgeht.

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Unter anderem Gerashchenko schreibt, dass der Soldat hier sein eigenes Auto in Brand gesetzt habe. Außerdem habe das Feuer anschließend auf das Feld sowie ein Waldstück übergegriffen und sechs russische Kampfvehikel zerstört, unter ihnen zwei Panzer. Diese Behauptungen konnten nicht verifiziert werden.

Der in dem Video gezeigte Vorfall fügt sich nahtlos in die gut dokumentierte Praxis der russischen Armee ein, ihre Soldaten durch Misshandlungen und der Furcht davor zu drangsalieren. Jüngst wurde zum Beispiel über einen russischen Unteroffizier berichtet, der mindestens fünf Tage lang an einen Baum gekettet worden sein soll – auf Befehl eines Oberst.

Neu scheint dieser Umgang nicht zu sein. Er ist kein Phänomen allein des Ukrainekriegs, sondern lässt sich seit den 1970er-Jahren in den sowjetischen Streitkräften beobachten und trägt den Namen „Dedowschtschina“ („Herrschaft der Großväter“). Es handelt sich um eine besonders brutale Form der Erniedrigung jüngerer Soldaten durch Dienstältere. 

Die Folgen für die betroffenen Soldaten können gravierend sein. Bekannt sind Fälle von Flucht, Tod nach Misshandlungen und Selbstmord.

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