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US-Senator J. D. Vance

© REUTERS/Marco Bello

Update

Deutsche Politiker fürchten um Wahlkampf: Trumps möglicher Vize-Kandidat Vance gibt Biden Mitschuld an Schüssen

US-Senator J.D. Vance macht die Rhetorik von Präsident Joe Biden mitverantwortlich für die Attacke auf Donald Trump. Der Präsident des Repräsentantenhauses will die Gemüter beruhigen.

Stand:

Der Präsident des US-Repräsentantenhauses, der Republikaner Mike Johnson, bemüht sich um eine Beruhigung der Gemüter. „Wir müssen die Rhetorik herunterfahren“, sagt er im Sender MSNBC. „Wir müssen die Temperatur in diesem Land herunterfahren.“

Der als Vizepräsidenten-Kandidat von Donald Trump gehandelte US-Senator J.D. Vance hatte die Schüsse während Trumps Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania auf die Wahlkampfrhetorik des demokratischen Präsidenten Joe Biden zurückgeführt.

„Heute ist nicht einfach ein isolierter Einzelfall“, schrieb Vance am Samstag (Ortszeit) im Onlinedienst X. Vielmehr hätten Bidens Schmähungen gegen Trump direkt zu der Gewalttat beigetragen.

Diese Rhetorik hat direkt zur versuchten Ermordung von Präsident Trump geführt.

J.D. Vance, US-Senator

„Die zentrale Prämisse von Bidens Kampagne ist, dass Präsident Donald Trump ein autoritärer Faschist ist, der um jeden Preis gestoppt werden muss“, schrieb Vance und fügte hinzu: „Diese Rhetorik hat direkt zur versuchten Ermordung von Präsident Trump geführt.“

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Vatikan schließt sich Gebet für Amerika an

Der Vatikan hat das Attentat als Verwundung der Demokratie bezeichnet. In einer am Sonntag vom vatikanischen Presseamt verbreiteten Mitteilung heißt es wörtlich: „Der Heilige Stuhl bringt seine Sorge zum Ausdruck wegen der Gewalttat dieser Nacht, die Menschen und die Demokratie verwundet und Leid und Tod verursacht. Er schließt sich dem Gebet der US-Bischöfe für Amerika, für die Opfer und für den Frieden im Land an, damit die Motive der Gewalttätigen niemals die Oberhand gewinnen.“

Die katholischen Bischöfe der USA hatten zuvor zum Gebet für den Frieden und „für ein Ende der politischen Gewalt, die niemals eine Lösung für politische Meinungsverschiedenheiten ist“ aufgerufen.

Wahlen werden mit dem Stimmzettel entschieden, nicht mit Waffengewalt.

Ricarda Lang, Vorsitzende der Grünen

Bei einer Wahlkampfveranstaltung des designierten republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump in der Kleinstadt Butler waren am Samstag Schüsse gefallen. Dem Ex-Präsidenten wurde dabei nach eigenen Angaben sein Ohr durchschossen, nach Angaben seines Wahlkampfteams geht es ihm jedoch „gut“. Ein Zuschauer starb und zwei weitere wurden schwer verletzt, wie der Secret Service mitteilte. Der mutmaßliche Schütze wurde demnach getötet.

Der Vorfall löste in den USA und international Entsetzen aus. Wie Biden verurteilten in der Folge zahlreiche Politiker politisch motivierte Gewalt. Die Schüsse dürften die ohnehin bestehenden Spannungen in dem gespaltenen Land vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November weiter anheizen.

Die deutsche Politik ist sich in der Bewertung des Attentats auf Ex-US-Präsident Donald Trump einig - so einig, dass der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz und die Grünen-Chefin Ricarda Lang nahezu wortgleiche Reaktionen formuliert haben.

„Furchtbare Bilder aus Amerika. Dieses abscheuliche Attentat auf Donald Trump wird den Wahlkampf weiter vergiften“, schrieb Merz auf der Plattform X. „Ich wünsche Donald Trump schnelle Genesung.“

Lang wählte fast identische Worte: „Schockierende Bilder aus den USA. Dieses Attentat wird den Wahlkampf weiter vergiften“, schrieb sie ebenfalls auf X. „Ich wünsche Trump schnelle Genesung.“ Allerdings fügte sie noch hinzu: „Gewalt darf niemals Mittel der demokratischen Auseinandersetzung sein. Wahlen werden mit dem Stimmzettel entschieden, nicht mit Waffengewalt.“

CSU-Chef Markus Söder eine weitere Polarisierung des amerikanischen Wahlkampfs. „Es wird viele Verschwörungstheorien geben, befürchte ich“, sagte Söder im Sommerinterview der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. Zwar könne es auch sein, dass der Wahlkampf nun zur Ruhe komme, das Gegenteil sei aber zu befürchten. (AFP, dpa, KNA)

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