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Soldaten der russischen Armee üben Angriffe per Motorrad aus (Archivbild).

© IMAGO/SNA/IMAGO/Stanislav Krasilnikov

Die doppelte Fläche Berlins: Russland verzeichnet seit März große Gebietsgewinne in der Ukraine

Einer Analyse zufolge eroberte die russische Armee im Juni so viel Land wie seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr. Insbesondere in der Ostukraine kommen die Invasoren voran.

Stand:

Die russischen Streitkräfte haben ihren Vormarsch in der Ukraine beschleunigt und im Juni die größten Gebietsgewinne seit November erzielt.

  • Wie eine Analyse der Nachrichtenagentur AFP von Daten des in den USA ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) ergab, brachte Russland im Juni 588 Quadratkilometer ukrainisches Gebiet unter seine Kontrolle.
  • Im Mai waren es 507 Quadratkilometer, im April 379 und im März 240.
  • Damit wurden seit Anfang März insgesamt 1714 Quadratkilometer erobert. Das entspricht ungefähr der doppelten Fläche Berlins.

Abgesehen von den ersten Monaten des Krieges seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022, erzielte die russische Armee nur im Oktober und November vergangenen Jahres größere Geländegewinne als im Juni 2025.

Schwerpunkte Donezk und Sumy

Zwei Drittel der russischen Geländegewinne im vergangenen Monat entfielen auf die ostukrainische Region Donezk. Auch in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine rückte die russische Armee weiter vor. Insgesamt kontrollierte die russische Armee Ende Juni den Daten zufolge fast 19 Prozent des ukrainischen Territoriums vollständig oder zumindest teilweise.

Die AFP-Analyse basiert auf den täglich vom ISW gemeldeten Daten, die sich auf von beiden Seiten verbreitete Informationen stützen, sowie auf die Auswertung von Satellitenbildern.

Russland verstärkt Drohnenangriffe

Die russische Armee verstärkte im Juni auch ihre Drohnenangriffe auf die Ukraine deutlich. Wie eine Analyse von AFP von Daten der ukrainischen Luftwaffe ergab, feuerte Russland im vergangenen Monat 5438 Langstreckendrohnen auf die Ukraine ab und damit mehr als in jedem anderen Monat seit Kriegsbeginn. Gegenüber Mai stieg die Zahl der Drohnen nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe um 37 Prozent.

Russland fertigt die Drohnen des Typs Schahed inzwischen selbst in Massenproduktion und ist damit nicht mehr auf Lieferungen aus dem Iran angewiesen. Die ukrainische Abwehr muss sich anders aufstellen.

Welche Auswirkungen die verstärkten russischen Drohnenangriffe auf die Ukraine haben, ist schwierig zu bewerten. Die Ukraine hält sich bedeckt dazu, welche Ziele von Russland angegriffen oder getroffen wurden. Im Juni wurde die ukrainische Hauptstadt Kiew Ziel von mindestens vier Attacken mit Drohnen und Raketen. Dabei wurden nach Angaben von Rettungskräften mindestens 41 Menschen getötet. (AFP/Tsp)

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