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Die „Wahren Finnen“ und ihre dubiosen Kontakte: So eng sind die Verbindungen zur rechtsextremen Szene
Hunderte finnische Neonazis wollen am Unabhängigkeitstag durch Helsinki marschieren – unter ihnen ein Politiker der Regierungspartei „Die Wahren Finnen“. Wie kann das sein?
Stand:
Auf den ersten Blick wirkt Teemu Keskisarja unscheinbar. Der Mann aus dem südfinnischen Uusimaa zeigt sich bei öffentlichen Veranstaltungen gern mal im lockeren Pulli, der Politiker hat über finnische Geschichte promoviert und einen Abschluss in Philosophie.
Bei der Wahl im vergangenen Jahr wurde er als Mitglied der rechten Partei „Die Wahren Finnen“ (PS) erstmals ins Parlament gewählt, seitdem ist er Abgeordneter der zweitstärksten Kraft in Finnlands rechtskonservativer Viererkoalition. Helsinkis amtierende Regierung gilt als die am weitesten rechts stehende Koalition in der Geschichte des Landes.
Teemu Keskisarja tut viel, um dieses Bild aufrechtzuerhalten. Wenn Finnland an diesem Freitag 107 Jahre Unabhängigkeit von Russland feiert, will der 53-Jährige nicht auf die offizielle Feier in den Präsidentenpalast gehen. Nicht auf den Ball, auf dem pompös Demokratie und Gemeinsamkeiten gefeiert werden sollen.

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