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ARCHIV - 12.05.2023, ---: HANDOUT - Dieses vom Prigoschin Pressedienst zur Verfügung gestellte undatierte Videostandbild zeigt Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnertruppe Wagner, an einem unbekannten Ort während einer Erklärung per Video. (zu dpa «Söldnerchef Prigoschin wirft Armee Verminung von Rückzugswegen vor») Foto: Uncredited/PRIGOZHIN PRESS SERVICE/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/AP/Prigoschin Pressedienst/Uncredited

„Dieses Biest wird aufgehalten“: Prigoschin ruft zum Kampf gegen Moskaus Militärführung auf

Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin wirft dem Kreml vor, seine Truppen bombardiert zu haben. Und fordert die Russen auf, sich seinen Leuten anzuschließen.

Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Moskaus Militärführung einen Angriff auf seine Söldner-Einheiten vorgeworfen und mit Gegenmaßnahmen gedroht. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe Wagner-Lager im Hinterland mit Artillerie, Hubschraubern und Raketen angreifen lassen, sagte Prigoschin in einer am Freitag von seinem Pressedienst auf Telegram verbreiteten Sprachnachricht.

Er habe 25.000 Männer unter Befehl, die nun aufklären würden, warum solch eine Willkür im Land herrsche. „Wer versucht, uns Widerstand zu leisten, den werden wir als Bedrohung betrachten und sofort töten“, drohte Prigoschin. Das russische Verteidigungsministerium bestritt einen Angriff.

„Große Anzahl“ an Toten

Prigoschins Angaben nach ist Schoigu extra an die nahe der ukrainischen Grenze gelegene Millionenstadt Rostow-am-Don gekommen, um die Operation zur Vernichtung Wagners zu leiten. „Um 21.00 Uhr ist er geflohen - feige wie ein Weib - um nicht zu erklären, warum er Hubschrauber hat abheben und Raketenschläge durchführen lassen, um unsere Jungs zu töten.

Dieses Biest wird aufgehalten“, so Prigoschin. Er sprach von einer „großen Anzahl“ an Toten, nannte aber keine genaue Zahl der angeblich bei dem Schlag getöteten Söldner.

Kreml weist Angriffe zurück

Das Verteidigungsministerium hat die Vorwürfe umgehend zurückgewiesen. Alle Anschuldigungen seien falsch und eine „Provokation“, hieß es in einer am Abend verbreiteten Erklärung des Ministeriums.

Zwischen Prigoschin und der Moskauer Militärführung herrscht seit Monaten ein sich stetig zuspitzender Konkurrenzkampf. Prigoschins Wagner-Truppe war maßgeblich an der blutigen Eroberung der Stadt Bachmut im Gebiet Donezk beteiligt. Schon dabei klagte er über Sabotage vonseiten der regulären Truppen. Seine Einheiten würden nicht ausreichend mit Munition versorgt, so der Vorwurf.

Zuletzt hatte der Generalstab in Moskau durchgesetzt, dass die vielen Privatarmeen, die aufseiten Moskaus im Angriffskrieg gegen die Ukraine kämpfen, sich per Vertrag dem Verteidigungsministerium unterstellen. Prigoschin hatte sich dagegen stark gewehrt und der Spitze des Ministeriums vorgeworfen, ein falsches Lagebild von der Front zu geben - und damit auch Präsident Wladimir Putin zu täuschen. (dpa)

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