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Drei US-Bürger bei Hinterhalt getötet: Angreifer von Palmyra gehörte syrischen Sicherheitskräften an
Bei dem Anschlag in Syrien starben drei Menschen. US-Präsident Trump schwört der Terrormiliz IS Vergeltung. Kurz darauf wird bekannt, dass der Schütze den Sicherheitskräften angehörte.
Stand:
Der Angreifer, der am Samstag in Syrien zwei US-Soldaten und einen Übersetzer tötete, ist nach Angaben aus syrischen Sicherheitskreisen ein Mitglied der offiziellen syrischen Sicherheitskräfte gewesen.
„Der Angreifer gehörte seit über zehn Monaten der Abteilung allgemeine Sicherheit des Innenministeriums an“, wie ein Mitarbeiter der syrischen Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Angreifer sei vor seinem Einsatz in Palmyra in weiteren Städten tätig gewesen.
Wie ein Sprecher des syrischen Innenministeriums weiter mitteilte, lief gegen den mutmaßlichen Täter bereits ein Verfahren, die zu seinem Ausschluss aus den Sicherheitskräften führen sollte.
Der Mann sei verdächtigt worden, „islamistischen Vorstellungen“ anzuhängen. Der Ausschluss hätte demnach am Sonntag vollzogen werden sollen.
Elf weitere Angehörige derselben Sicherheitsabteilung seien im Zusammenhang mit dem Angriff auf die US-Kräfte in Palmyra festgenommen und verhört worden, hieß es aus Kreisen der Sicherheitskräfte weiter.
Trump kündigt Vergeltung an
Das US-Regionalkommando Centcom hatte zuvor erklärt, der tödliche Angriff sei ein „Hinterhalt eines einzelnen“ Schützen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gewesen.

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Der Schütze habe zwei Soldaten und einen Übersetzer getötet. Drei weitere Soldaten seien verletzt worden. Nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana wurden zudem zwei syrische Sicherheitskräfte verletzt.
Nach dem Anschlag hatte US-Präsident Donald Trump der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Vergeltung geschworen. „Wir werden zurückschlagen“, sagte Trump auf die Frage eines Journalisten nach Maßnahmen gegen den IS. Es werde sehr harte Vergeltungsmaßnahmen geben, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social.
Den verletzten Soldaten gehe es aber gut, schrieb der Präsident in einem Post auf seiner Plattform Truth Social. Es ist der erste tödliche Angriff auf US-Amerikaner in Syrien seit dem Sturz des Diktators Bashar al-Assad im vergangenen Jahr, berichtet die „New York Times“.
Trump spricht von IS-Angriff gegen die USA und Syrien
Trump machte deutlich, dass er den syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa nicht verantwortlich macht. „Das war ein IS-Angriff gegen die USA und Syrien in einem sehr gefährlichen Teil Syriens“, schrieb Trump. Die für die Region zuständige Kommandozentrale des US-Militärs (Centcom) sprach von einem „Hinterhalt eines einzelnen IS-Schützen“.
Al-Scharaa sei über diesen Angriff äußerst verärgert und beunruhigt, erklärte Trump. Er hatte den Übergangspräsidenten erst im November im Weißen Haus empfangen und erklärt: „Wir wollen, dass Syrien ein sehr erfolgreiches Land wird. Und ich glaube, dieser Anführer kann das schaffen.“

© dpa/AP/Ghaith Alsayed
Dem Pentagon zufolge hatte die Mission der Soldaten darin bestanden, laufende Operationen gegen den IS und den Terrorismus in der Region zu unterstützen. Der Angriff habe in einem Gebiet stattgefunden, über das der syrische Präsident keine Kontrolle habe.
Die US-Soldaten und der Dolmetscher hätten vor einem Gebäude Wache gestanden, in dem sich Vertreter des syrischen Innenministeriums mit ihren Amtskollegen in Palmyra trafen, berichtet die „New York Times“ unter Berufung auf einen US-Beamten. Der Angreifer hätte aus einem nahegelegenen Gebäude mit einer offenbar maschinengewehrartigen Waffe das Feuer auf sie eröffnet.
Verteidigungsminister Pete Hegseth schrieb auf X, „der Unmensch“, der den Angriff verübt habe, sei von verbündeten Streitkräften getötet worden. Er schrieb weiter: „Seien Sie gewiss: Wenn Sie Amerikaner angreifen – egal wo auf der Welt –, werden Sie den Rest Ihres kurzen, angstvollen Lebens in dem Wissen verbringen, dass die Vereinigten Staaten Sie jagen, finden und gnadenlos töten werden.“
1000 US-Soldaten in Syrien im Einsatz
Wie es im Pentagon hieß, sind zurzeit etwa 1000 US-Soldaten in Syrien stationiert. Im Frühjahr hatte Washington eine Halbierung seiner militärischen Präsenz in Syrien angekündigt. Damals waren dort etwa 2000 Soldaten stationiert. Begründet wurde dies mit Erfolgen im Kampf gegen den IS.
Die USA führen in Syrien und im benachbarten Irak eine internationale Koalition zum Kampf gegen die Terrormiliz an. Der Einsatz begann, nachdem der IS 2014 große Gebiete in beiden Ländern überrannt hatte. Der IS gilt als militärisch besiegt, in beiden Ländern sind aber weiterhin Kämpfer aktiv, die auch Anschläge verüben.
Das syrische Innenministerium habe die amerikanische Delegation vor möglichen Angriffen des IS gewarnt, heißt es in einer Stellungnahme, aus der die „New York Times“ zitiert. „Die internationalen Koalitionsstreitkräfte haben die syrischen Warnungen vor einem möglichen Angriff des IS nicht berücksichtigt“, sagte ein Sprecher. (Tsp/dpa/AFP)
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