zum Hauptinhalt
US-Präsident Donald Trump nimmt an einer Pressekonferenz teil, bei der er eine Ankündigung zur „Golden Fleet“ der Marine in Mar-a-Lago in Palm Beach, Florida, USA, am 22. Dezember 2025 macht. R

© REUTERS/JESSICA KOSCIELNIAK

Druck der USA auf Venezuela steigt: Trump will beschlagnahmtes Öl behalten oder verkaufen – und rät Maduro zum Rücktritt

Das US-Militär fing am Wochenende erneut Öltanker aus Venezuela ab. Jetzt legt der US-Präsident auch rhetorisch nach. Russland soll derweil Familien seiner Diplomaten aus dem lateinamerikanischen Land abgezogen haben.

Stand:

US-Präsident Donald Trump hat den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro zum Rücktritt aufgefordert und den Druck auf die Öl-Exporte des Landes verschärft. Es wäre klug von Maduro, die Macht abzugeben, sagte Trump am Montag.

Gleichzeitig haben die USA nach eigenen Angaben einen Supertanker mit venezolanischem Öl beschlagnahmt und am Wochenende versucht, zwei weitere Schiffe abzufangen. Das beschlagnahmte Öl ⁠und die Schiffe werde Washington möglicherweise behalten oder verkaufen, sagte Trump. Die Maßnahmen führten bereits ‌zu einem Rückgang der Ölverladungen in Venezuela.

Auf die Frage, was sein Ziel im Umgang mit Maduro sei, sagte Trump: „Wenn er auf Konfrontationskurs geht, wird es das letzte Mal sein, dass er dazu in der Lage ist.“ Maduro entgegnete, ‍ohne Trump direkt zu nennen, jedes Land solle sich um seine eigenen inneren Angelegenheiten kümmern. Bei der Pressekonferenz griff Trump auch den kolumbianischen Präsidenten Gustavo ​Petro scharf an. Dieser sei kein Freund der USA und ein sehr schlechter Kerl.

Ölpreis gestiegen

Die Verschärfung der Lage ließ die Ölpreise steigen. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 2,4 Prozent auf 61,94 Dollar je Fass. Die venezolanische Regierung bezeichnete die Beschlagnahmungen als Akte de Piraterie. Das chinesische Außenministerium sprach von einer schweren Verletzung des Völkerrechts. Die staatliche ‌venezolanische Ölgesellschaft PDVSA kämpft ​zudem mit den ​Folgen ⁠eines Cyberangriffs. Das Unternehmen habe sein zentrales Verwaltungssystem noch nicht vollständig wiederherstellen können, hieß es aus Kreisen.

Die Maßnahmen sind ‌Teil einer Druckkampagne Trumps gegen Maduro. Dazu gehören eine erhöhte Militärpräsenz in der Region und mehr als zwei Dutzend Militärschläge gegen Schiffe, die nach US-Angaben Drogen ‍transportieren. Dabei wurden mindestens 100 Menschen getötet.

Der Ölkonzern Chevron ist von den jüngsten ‍Maßnahmen offenbar nicht betroffen und exportiert im Rahmen seiner US-Genehmigung weiter Öl. Die drei nun von den USA ins Visier ​genommenen Tanker haben TankerTrackers.com zufolge in den vergangenen Jahren zusammen 41 Millionen Barrel Rohöl und Heizöl aus dem Iran und Venezuela ‌exportiert.

Das russische Außenministerium soll derweil mit der Evakuierung von Diplomatenfamilien aus Venezuela begonnen haben. Das erklärte ein europäischer Geheimdienstmitarbeiter am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

Die Evakuierungen, die am Freitag begonnen haben sollen, seien aufgrund des „sehr düsteren Tons” der USA gegenüber Venezuela beschlossen worden. Der Abzug signalisiere eine „erhöhte Besorgnis über die Stabilität in dem südamerikanischen Land“, hieß es in dem AP-Bericht, (Reuters, Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })