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Demonstrierende in Solidarität mit den regimekritischen Protesten im Iran in Amsterdam machen im November 2022 auch auf die Gefahr für Journalist:innen aufmerksam.

© IMAGO/Richard Wareham

Ein Jahr Berufssperre: Iran verhängt Arbeitsverbot gegen Chefredakteur kritischer Zeitung

Die Justiz begründet das Urteil mit Artikeln, die die Zeitung „Etemad“ über regierungskritische Proteste veröffentlicht hatte. Das Regime in Iran geht immer wieder hart gegen die Presse vor.

Stand:

Die iranische Justiz hat dem Chefredakteur einer regierungskritischen Zeitung ein Arbeitsverbot auferlegt. Ein Gericht in Teheran verhängte laut einem Bericht der Zeitung „Etemad“ vom Samstag ein entsprechendes Urteil gegen ihren Chefredakteur Behrus Behsadi.

Dieser erhielt ein einjähriges Berufsverbot. Grund für die Strafe seien Artikel, die „Etemad“ während der Protestwelle im Herbst veröffentlicht hatte.

Ausgelöst vom Tod einer jungen iranischen Kurdin in Polizeigewahrsam waren die Proteste gegen die klerikale und politische Staatsführung im Herbst der größte Belastungstest für die Islamische Republik seit Jahrzehnten.

Die Justiz ging im Zusammenhang mit den Demonstrationen auch gegen kritische Medienschaffende vor. Laut dem Komitee zum Schutz von Journalisten in New York wurden fast 100 Medienvertreter:innen festgenommen, ein Großteil kam inzwischen wieder auf Kaution frei.

Erst vor wenigen Tagen standen die preisgekrönten Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi vor Gericht. Die beiden Frauen waren im vergangenen Herbst unter den ersten, die über den Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini berichtet hatten. Ihnen wird Zusammenarbeit mit Auslandsgeheimdiensten sowie Propaganda gegen den Staat vorgeworfen. In Kürze soll das Urteil fallen. (dpa)

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