
© Nihad Nino Pušija
Eine syrische Menschenrechtsaktivistin im Interview: „Eine Person, die kein Haus hat, kann nicht vergeben“
2012 verließ Joumana Seif Syrien. Seit dem arbeitet sie von Deutschland aus am Sturz Assads mit. Sie sagt, ohne Aussöhnung kann keine freie Gesellschaft entstehen.
Stand:
Frau Seif, Sie haben als syrische Anwältin und Menschenrechtsaktivistin seit Jahrzehnten auf den Sturz des Assad-Regimes hingearbeitet. 2012 verließen Sie das Land zu Ihrem eigenen Schutz und leben seit 2013 in Deutschland. Ist es bitter, dass Sie jetzt im Exil sind, während andere den politischen Prozess beginnen?
Nein, überhaupt nicht. Das Gefühl der Freude ist wirklich unbeschreiblich. Aber da ist zugleich die Trauer über die extrem hohe Zahl der Vermissten, die getötet wurden, wie sich jetzt herausstellt. Daher lache und weine ich abwechselnd.
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