Einige waren wohl wegen Extremismus inhaftiert : Lukaschenko begnadigt 25 Gefangene in Belarus

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat nach Angaben seines Büros erneut 25 Häftlinge begnadigt – unter ihnen offenbar auch politische Gefangene.

Wie die amtliche Nachrichtenagentur Belta berichtete, sind unter den Begnadigten auch Personen, die wegen Extremismus inhaftiert gewesen seien.

Um wen es sich konkret handelt, wurde zunächst nicht bekannt. Es ist bereits die zweite Freilassung von Gefangenen binnen einer Woche.

Die jüngsten Freilassungen erfolgten nach Vermittlungsbemühungen der US-Regierung. Der US-Sondergesandte John Coale war vergangene Woche nach Belarus gereist.

© Imago/ITAR-TASS/Sergei Bobylev

Am Donnerstag hatte Belarus 52 politische Gefangene freigelassen, unter ihnen den prominenten Oppositionspolitiker und früheren Präsidentschaftskandidaten Mikola Statkewitsch. Auch zwei Deutsche kamen frei, wie es aus dem Auswärtigen Amt hieß.

Aus Protest gegen die Wiederwahl Lukaschenkos waren 2020 hunderttausende Menschen in Belarus auf die Straße gegangen, um gegen politische Unterdrückung und Wahlbetrug zu demonstrieren. Die Proteste wurden niedergeschlagen, zehntausende Demonstrierende inhaftiert.

Bereits im Juni waren auf Druck aus Washington gut ein Dutzend Gefangene freigelassen worden, unter ihnen der führende belarussische Oppositionspolitiker Sergej Tichanowski.

Der belarussische Machthaber Lukaschenko, ein wichtiger Verbündeter von Kreml-Chef Wladimir Putin, ist seit 1994 in Belarus an der Macht. Er unterdrückt dort die Opposition und unabhängige Medien. (Reuters, AFP)