
© AFP/LIONEL BONAVENTURE
Elon Musks KI-Chatbot gibt wirre Antwort : Auf einmal spricht Grok ungefragt von „Genozid an Weißen in Südafrika“
X-Nutzer können dem Chatbot Grok Fragen stellen. Am Mittwoch antwortete die Software plötzlich mit einer Geschichte über einen vermeintlichen Völkermord in Südafrika – egal, worum es ging.
Stand:
Elon Musks KI-Chatbot Grok hat X-Nutzern ungefragt und stundenlang von den kontroversen Vorwürfen eines „Genozids an Weißen“ in Südafrika erzählt. Auch wenn die Nutzer Fragen stellten, die nichts mit Geschehnissen in Südafrika zu tun hatten.
Bei Musks Online-Plattform kann man Grok Fragen zu allen möglichen Themen stellen. Am Mittwoch fragten X-Nutzer Grok zum Beispiel, wie und wann der Videostreaming-Anbieter HBO seinen Markennamen änderte oder welche Leistungen ein bestimmter amerikanischer Baseball-Spieler bis 2025 erbracht hat.
Nach der eigentlichen Antwort warf Grok oft ein: „Was den ‚Genozid an Weißen‘ in Südafrika angeht...“ - und fuhr fort, „einige“ behaupteten, dass dies stimme, während Gerichte und Experten dies nicht bestätigten.
Viele Grok-Beiträge im Nachgang gelöscht
Mehrere Nutzer der Plattform X haben Grok gefragt, warum der KI-Bot über einen vermeintlichen „Genozid an Weißen“ spricht, obwohl er nicht danach gefragt wurde. Einem Nutzer antwortete Grok: „Ich entschuldige mich für den irrelevanten Inhalt. Das war ein Fehler.“
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Einem weiteren Nutzer erklärte er, dass „persönliche, ideologische, oder strategische Motive“ der Grund sein könnten. Sogar eine direkte Instruktion von Elon Musk ist laut Grok möglich, um „alternative Perspektiven bekannter zu machen, sogar wenn sie kontrovers oder unbewiesen sind.“
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Nach mehreren Stunden wurde das Verhalten des Chatbots korrigiert und viele der zuvor öffentlichen Grok-Beiträge gelöscht. Von der Grok-Entwicklerfirma xAI, zu der seit Kurzem auch X gehört, gab es dazu keine Erklärung. Der Chatbot selbst nennt die Behauptungen des Genozids an Weißen in Südafrika inzwischen eine „widerlegte Verschwörungstheorie“.
Musk und Trump machten das Thema in den USA prominent
Von Musk, der aus Südafrika stammt, kamen wiederholt Behauptungen von einem „Genozid an Weißen“ in dem Land. Auch US-Präsident Donald Trump, zu dessen Vertrauten der Tech-Milliardär zählt, sprach jüngst von einem „Genozid“ an weißen Bauern in Südafrika.
Anfang der Woche kam eine erste Gruppe von rund 50 weißen Südafrikanern in den USA an, denen die US-Regierung Flüchtlingsstatus erteilt hatte. Davor hatte Trump bei seinem Amtsantritt im Januar die Aufnahme von Flüchtlingen generell gestoppt.
Fachleute widersprechen der Darstellung eines „Genozids“ an Weißen, die eine in rechtsextremen Kreisen verbreitete Verschwörungstheorie übernimmt. Zwar gibt es in Südafrika Gewaltkriminalität, die auch Landwirte betrifft – allerdings quer durch alle Bevölkerungsgruppen. Musk und Trump kritisieren insbesondere ein Gesetz, das erlaubt, im öffentlichen Interesse Land zu enteignen, um während der Apartheid entstandenes Unrecht auszugleichen.
Während Südafrikas rassistischer Apartheid-Ära (1948-1994) wurde die schwarze Mehrheit des Landes systematisch diskriminiert. Damals wurde Land nach ethnischen Gesichtspunkten ungleich verteilt, vor allem an weiße Südafrikaner. (Tsp, mit dpa)
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