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Entgleisung selbst für ihn: Russlands Ex-Staatschef Medwedew droht Selenskyj mit dem Tod
Putins Scharfmacher fantasiert auf Telegram über den baldigen Tod des ukrainischen Staatschefs. Dessen Leiche könnte demnach öffentlich ausgestellt werden.
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Der Tonfall zwischen den Kriegsgegnern Russland und der Ukraine wird noch rauer. Ex-Kremlchef und Vorsitzender der Partei Einiges Russland, Dmitri Medwedew, hat nun rhetorisch nachgelegt. In einem mit Beleidigungen gespickten Text auf Telegram droht er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem Tod. Er nennt Selenskyj nicht beim Namen, allerdings wird aus dem Kontext klar, dass er ihn meint.
Eine Entgleisung selbst für Medwedew
Medwedew behauptet, Selenskyj habe kürzlich „einem Menschen“ – offenbar Wladimir Putin – den Tod gewünscht und damit „allen Russen“ geschadet. Er schreibt, der „Sensenmann“ sitze Selenskyj bereits im Nacken. Außerdem fantasiert der Politiker darüber, dessen Leichnam später in der Kunstkammer in St. Petersburg auszustellen. Es ist eine besonders drastische Entgleisung, selbst für einen Scharfmacher wie Medwedew.
In dem St. Petersburger Raritätenkabinett hatte der Zar im 18. Jahrhundert naturwissenschaftliche Objekte sammeln lassen, darunter viele Missbildungen.
Selenskyj hatte zuvor gesagt, viele Ukrainer hätten an Weihnachten wohl nur einen Wunsch: „dass er stirbt“. Er nannte keinen Namen, meinte im Kontext aber klar den russischen Präsidenten. Gleichzeitig bat er in seiner Botschaft um Frieden für die Ukraine.
In dem seit fast vier Jahren dauernden russischen Angriffskrieg haben beide Seiten Luftangriffe auf das gegnerische Staatsoberhaupt bislang vermieden. Russische Spezialkräfte machten in den ersten Kriegstagen 2022 Jagd auf Selenskyj. Danach sind nach Angaben ukrainischer Sicherheitsdienste zahlreiche russische Attentatspläne vereitelt worden. (dpa/Tsp)
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