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Alexander Graf Lambsdorff am 15. September 2022 in der TV-Sendung von Markus Lanz.

© IMAGO/teutopress

Er hatte in Moskau der Kriegsopfer gedacht: Russisches Außenministerium schimpft über deutschen Botschafter

Alexander Graf Lambsdorff erinnerte bei einem Konzert in Moskau an die Kriegsopfer in der Ukraine und beschrieb Krieg als „nicht unausweichlich“. Das kam im russischen Außenministerium schlecht an.

Stand:

Das russische Außenministerium hat den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, wegen seines Gedenkens an die Kriegsopfer scharf kritisiert.

„Es ist sehr schade, dass der deutsche Botschafter vergessen hat, seiner Regierung für die regelmäßigen Waffenlieferungen ins Gebiet des ukrainischen Konflikts zu „danken““, schrieb die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa am Samstagabend auf ihrem Telegram-Kanal.

Graf Lambsdorff hatte zuvor bei einem Weihnachtskonzert in Moskau vor mehreren Hundert Zuschauern an die Kriegsopfer in der Ukraine und im Nahen Osten gedacht und Krieg als „nicht unausweichlich“ beschrieben.

Sacharowa warf dem Diplomaten daraufhin Doppelzüngigkeit vor. Schließlich habe die Regierung in Berlin das Weihnachtsfest noch nie zum Anlass für offizielle Friedensaufrufe genommen. „In der Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis sollte er beten und nicht Gotteslästerung begehen“, schimpfte sie.

Russland hat im Februar 2022 seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen, der seither Zehntausende Opfer, darunter auch viele Zivilisten, gefordert hat. Die UN wirft Russland zahlreiche Kriegsverbrechen in der Ukraine vor, Präsident Wladimir Putin wird vom Internationalen Strafgerichtshof per Haftbefehl gesucht.

Moskau macht für den Krieg allerdings den Westen verantwortlich. In der russischen Propaganda ist auch nicht der eigene Angriff Hauptgrund für die vielen Opfer, sondern die westlichen Waffenlieferungen an die überfallene Ukraine. (dpa)

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