zum Hauptinhalt
Die türkische Lira.

© AFP/OZAN KOSE

Erkan ist die erste Frau in dem Amt: Erdogan ernennt US-Finanzmanagerin zur neuen Zentralbankchefin der Türkei

Hafize Gaye Erkan soll die Inflation und die Abwertung der türkischen Lira eindämmen. Ihre Ernennung könnte eine Abkehr von Erdogans unorthodoxer Wirtschaftspolitik einläuten.

Wenige Tage nach Beginn seiner dritten Amtszeit hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine neue Zentralbankchefin ernannt.

Die Nominierung der international erfahrenen Bankerin Hafize Gaye Erkan wurde am Freitag im türkischen Amtsblatt bekannt gegeben, sie ist die erste Frau an der Spitze der türkischen Zentralbank. Erkan steht unter anderem vor der Aufgabe, die seit Langem enorm hohe Inflation im Land und die Abwertung der türkischen Lira einzudämmen.

Erkan, die unter anderem für die US-Banken First Republic Bank und Goldman Sachs gearbeitet hat, gilt als Vertreterin einer Politik gemäß der herrschenden Ökonomenlehre. Ihre Ernennung könnte damit eine Abkehr von Erdogans bisheriger unorthodoxer Wirtschaftspolitik einläuten.

Unter Erkans Vorgänger Sahap Kavcioglu war der türkische Leitzins trotz horrend hoher Inflation von 19 Prozent im Jahr 2021 auf 8,5 Prozent gesenkt worden - was der Lehrmeinung widerspricht, derzufolge höhere Leitzinsen zur Geldverknappung beitragen und somit die Inflation dämpfen.

Bereits die Vorstellung von Erdogans neuem Finanzminister am vergangenen Wochenende war als Zeichen für einen Kurswechsel gedeutet worden. Der neue Minister Mehmet Simsek, früherer Ökonom bei der US-Investmentbank Merrill Lynch und ehemaliger Vize-Ministerpräsident, ist bekannt für seine Ablehnung der bisherigen Finanzpolitik Erdogans. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false