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Dieses Foto vom verunglückten Zug in Kursk postete der Gouverneur der Regio auf Telegram.

© AFP/HANDOUT

Update

Ermittler sprechen von vorherigen Explosionen: Züge entgleisen in Russland nach Brückeneinstürzen – sieben Tote

Im westrussischen Gebiet Brjansk entgleist nach einem Brückeneinsturz ein Zug. Nur wenige Stunden später meldet auch die Region Kursk einen Einsturz. Die Ermittler sprechen von Explosionen als Ursache.

Stand:

In der westrussischen Region Brjansk ist infolge eines Einsturzes einer Straßenbrücke ein Personenzug entgleist. Sieben Menschen seien bei dem Unglück getötet worden, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Alexander Bogomas, in der Nacht bei Telegram. Etwa 70 weitere Menschen wurden verletzt, darunter auch drei Kinder. Das Eisenbahnunternehmen berichtete von einem „gesetzwidrigen Eingriff in den Transportverkehr“. 

Der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge bestätigte Bogomas am Morgen im Staatsfernsehen Berichte über eine Explosion. „Es gab eine Explosion der Brücke auf der Strecke während der Fahrt des Zuges Klimowo-Moskau, in dem 388 Passagiere waren“, sagte er. Der Einsturzort befindet sich gut 80 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Wenige Stunden später meldeten Behörden in der Region Kursk einen weiteren Brückeneinsturz. Im Bezirk Schelesnogorsk sei eine Brücke eingestürzt, „als eine Güterlokomotive darüber fuhr“, erklärte der Gouverneur von Kursk, Alexander Chinschtein, am Sonntag auf Telegram. Ein Teil des Zuges sei auf eine Straße unterhalb der Brücke gefallen und in Flammen aufgegangen, fügte er hinzu. 

Die Lokomotivführer, deren Anzahl Chinschtein nicht nannte, seien verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, erklärte er.

Auch nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees ist der Einsturz der beiden Brücken auf Explosionen zurückzuführen. Die Brücken in den Regionen Brjansk und Kursk seien durch Explosionen zerstört worden, teilt das Komitee mit. Die staatliche Moskauer Eisenbahngesellschaft erklärte, der Personenzug in Brjansk sei auf der Strecke zwischen Klimow und Moskau unterwegs gewesen. 

Das russische Ermittlungskomitee stuft die Brückeneinstürze laut Nachrichtenagentur Interfax als Terrorakt ein. „Die angegebenen Vorfälle wurden als terroristischer Akt qualifiziert“, sagte die Sprecherin des Ermittlungskomitees, Swetlana Petrenko demnach.

Dieses von der Moskauer Interregionalen Verkehrsstaatsanwaltschaft 2025 veröffentlichte Bild zeigt Rettungskräfte bei der Arbeit an der Stelle, an der ein Personenzug im Gebiet Brjansk entgleist ist.

© dpa/-

Der Vorfall ereignete sich demnach um 22.44 Uhr (Ortszeit, 21.44 MESZ) zwischen den Bahnhöfen Pilschino und Wygonitschi in der Region Brjansk, teilte die Bahngesellschaft bei Telegram mit. Der Zwischenfall hatte demnach keine Auswirkungen auf den übrigen Zugverkehr.

In den Onlinenetzwerken veröffentlichte Aufnahmen zeigten Rettungskräfte, die an einem riesigen Trümmerberg zugange waren. Darunter war offenbar ein Zug der russischen Eisenbahngesellschaft verschüttet. Ein weiteres Video zeigte schreiende Menschen in Not und zu Hilfe eilende Menschen.

Von den russischen Behörden online veröffentlichte Fotos zeigten zudem einen eingestürzten Teil der Brücke und beschädigte Fahrzeuge. Die Rettungskräfte waren demnach die ganze Nacht über im Einsatz.

Nach Kremlangaben führte der russische Präsident Wladimir Putin Telefonate mit dem Chef der russischen Eisenbahn und dem Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas. Putin habe im Laufe der Nacht Berichte über die Vorfälle erhalten.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg. Ukrainische Geheimdienste verüben regelmäßig Sabotageakte und Anschläge auf russischem Gebiet. (dpa/AFP/Reuters)

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