
© dpa/AP/Ahn Young-Joon
Erneute Flucht aus Nordkorea?: Soldat soll Grenze nach Südkorea überquert haben
Ein nordkoreanischer Stabsunteroffizier soll über die stark bewachte Grenze nach Südkorea geflohen sein. Es wäre der zweite Fluchtfall innerhalb von zwei Wochen.
Stand:
Ein nordkoreanischer Soldat ist Medienberichten zufolge über die militärisch hochgerüstete innerkoreanische Grenze nach Südkorea geflohen.
Wie die amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtet, soll ein Mann in militärischer Uniform am Dienstagmorgen im Osten der koreanischen Halbinsel übergelaufen sein. Der Überläufer sei im Landkreis Goseong von südkoreanischen Grenzsoldaten in Gewahrsam genommen worden, die seine Bewegungen zuvor beobachtet hatten.
Ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums bestätigte, dass das Militär eine Person in Gewahrsam genommen habe, die vermutlich aus Nordkorea stamme. Die Behörden befragten den Mann derzeit zu seinen Beweggründen für die Flucht. Laut Yonhap soll es sich bei dem Überläufer um einen Stabsunteroffizier handeln. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt gegeben.
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Die Flucht erfolgte nur knapp zwei Wochen, nachdem ein Nordkoreaner über die Seegrenze nach Südkorea geflohen war. Laut Medienberichten könnten die Fluchtfälle im Zusammenhang mit den jüngsten Maßnahmen der psychologischen Kriegsführung durch das südkoreanische Militär stehen.
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Insbesondere vor der Corona-Pandemie und der anschließenden Grenzschließung durch Nordkorea hatten jedes Jahr zahlreiche Nordkoreaner auf der Suche nach einem besseren Leben ihr verarmtes und autoritär regiertes Land verlassen.
Fluchtversuche über die innerkoreanische Grenze gelten jedoch als überaus gefährlich und selten. Die meisten flüchteten über die Grenze nach China. Viele von ihnen kamen später über Umwege auch nach Südkorea.
Seit dem Vorjahr nimmt die Anzahl der ankommenden nordkoreanischen Flüchtlinge in Südkorea wieder zu. Nach Zahlen des Vereinigungsministeriums in Seoul erreichten in der ersten Jahreshälfte 2024 insgesamt 105 Nordkoreaner über verschiedene Wege das Nachbarland im Süden. (dpa/Reuters)
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