Erneuter Angriff auf den Engelsstützpunkt: Moskau meldet drei Tote auf Militärflugplatz in Russland
Bereits Anfang Dezember hat die Ukraine mutmaßlich die Militärbasis Engels angegriffen. Nun wurden erneut drei Soldaten durch Drohnen-Wrackteile getötet.
Bei einer Drohnenattacke auf den Militärflugplatz Engels in Südrussland Hunderte Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt sind nach russischen Angaben drei Soldaten ums Leben gekommen.
„Am 26. Dezember um 1:35 Uhr Moskauer Zeit hat die russische Flugabwehr eine ukrainische Drohne in geringer Höhe beim Anflug auf den Militärflugplatz Engels im Gebiet Saratow abgeschossen“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag mit. Durch die herabfallenden Splitter seien drei Soldaten getötet worden. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Medienberichten zufolge wurden zudem vier Personen verletzt. „Die Flugzeugtechnik wurde nicht beschädigt“, betonte die Militärführung. Inoffiziellen Meldungen in den sozialen Medien in Russland und der Ukraine zufolge wurden allerdings mehrere Flugzeuge zerstört.
Der Gouverneur der Region Saratow, Roman Busargin, sagte, bei dem Vorfall seien keine Einrichtungen der zivilen Infrastruktur zerstört worden. „Es besteht absolut keine Bedrohung für die Bewohner.“
Bereits der zweite Angriff auf den Engelsstützpunkt
Es ist nicht die erste Drohnenattacke auf den Flugplatz. Anfang Dezember wurden nach russischen Angaben zwei Flugzeuge bei einem Angriff beschädigt. Damals wurde zeitgleich ein Militärflugplatz in Rjasan, 200 Kilometer südöstlich von Moskau angegriffen. Die Angriffe gelten als Reaktion auf den russischen Raketenbeschuss. Die Ukraine hat sich weder für diesen Angriff noch für den am 5. Dezember auf den Stützpunkt Engels verantwortlich erklärt.
Die Basis Engels ist einer der beiden russischen Stützpunkte für strategische Bomber, die auch Atombomben tragen können. Russland verfügt über 60 bis 70 solcher Bomber zweier Typen: die Tupolew Tu-95MS und die Tupolew Tu-160 - Nato-Codenamen Bär und Blackjack.
Beide Flugzeugtypen können sowohl konventionelle Waffen transportieren als auch Atombomben und mit atomaren Sprengköpfen bestückte Marschflugkörper.
Die Basis Engels liegt Hunderte Kilometer von der Front in der Ukraine entfernt und in der Nähe der Stadt Saratow, die sich rund 730 Kilometer südöstlich von Moskau befindet. Russische Kommentatoren reagierten seinerzeit schockiert: Sollte die Ukraine in der Lage sein, so tief auf russischem Gebiet anzugreifen, dann könnte sie auch Moskau erreichen, hieß es in den sozialen Medien. (dpa/Reuters)
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