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12.12.2024, USA, New York: Der designierte Präsident Donald Trump spricht während einer Veranstaltung des Time Magazine zur Person des Jahres an der New Yorker Börse.

© dpa/Alex Brandon

„Es ist verrückt“: Trump will Ukraine Angriffe mit weitreichenden Waffen auf Russland wieder verbieten

Erst kürzlich bekam Kiew von den USA die Erlaubnis, mit westlichen Waffen auf bestimmte russische Gebiete zu schießen. Trump stellt nun eine Kehrtwende in Aussicht.

Stand:

Der designierte US-Präsident Donald Trump kritisiert die Ukraine dafür, mit Raketen aus US-Herstellung Ziele auf russischem Gebiet angegriffen zu haben. In einem Interview mit dem US-Magazin „Time“ kündigt Trump eine Änderung der US-Politik bezüglich der Ukraine an.

Es ist verrückt, was passiert. Es ist einfach verrückt. Ich bin absolut dagegen, Raketen hunderte Kilometer weit nach Russland zu senden“, sagt Trump dem Magazin, das ihn in seiner neuesten Ausgabe zur „Person des Jahres“ gekürt hat.

„Warum tun wir das? Wir eskalieren nur den Krieg und verschlimmern die Situation. Das hätte nicht erlaubt werden dürfen“, sagt Trump.

Kreml kündigt Vergeltung an

Das Interview wurde Ende November geführt. Zuletzt soll die Ukraine einen Flugplatz in der russischen Grenzregion Rostow mit ATACMS-Raketen angegriffen haben, behauptete das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Ukraine argumentiert, durch die Zerstörung russischer Militärinfrastruktur die eigene Sicherheit zu erhöhen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat nach dem angeblichen ATACMS-Angriff Vergeltung angekündigt.

Im November hatte die Biden-Regierung nach jahrelangem Zögern eine Erlaubnis für den Einsatz weitreichender Raketen in Russland erlaubt, Berichten zufolge zunächst beschränkt auf die Region Kursk im Nordosten der Ukraine. Die Raketen haben eine Reichweite von 300 Kilometern. Als Reaktion schoss die russische Armee eine Mittelstreckenrakete namens „Oreschnik“ auf die ukrainische Stadt Dnipro ab.

Trump plant eine Abkehr von der bisherigen Ukraine-Politik Washingtons und ist ein Gegner der massiven US-Hilfen für die Ukraine. Seit dem Überfall Russlands im Februar 2022 waren die USA der wichtigste Unterstützer des Landes mit Milliardenbeträgen und Waffen.

Im Wahlkampf hatte Trump angekündigt, er werde den Ukraine-Krieg rasch beenden. Vor kurzem kündigte er in einem anderen Interview bereits die Kürzung der US-Hilfen an. „Ich möchte eine Einigung erreichen, und die einzige Möglichkeit, eine Einigung zu erzielen, besteht darin, nicht aufzugeben“, sagte Trump in dem „Time“-Interview.

Kritiker befürchten, dass die Ukraine mit dem Amtsantritt Trumps am 20. Januar und der dann ausbleibenden US-Unterstützung zu einem Deal mit Moskau und zur Abgabe russische besetzter Gebiete gezwungen werden dürfte. (Tsp/Reuters/AFP)

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