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Der Angeklagte in seinem Prozess vor dem obersten Gericht von Tatarstan im Mai 2021.

© action press/Алеев Егор

Ex-Schüler tötete neun Menschen : Lebenslang für Angriff auf Schule im russischen Kasan vor zwei Jahren

Der damals 19-jährige Ex-Schüler war mit einem selbst gebastelten Sprengsatz und einem Gewehr in die Schule eingedrungen. Im Verhör behauptete er, er sei Gott und habe „ein Monster“ in sich.

Stand:

Knapp zwei Jahre nach dem blutigen Angriff auf eine Schule der zentralrussischen Stadt Kasan hat ein Gericht den Täter zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Angeklagte habe umfassend gestanden und die Tat bereut, teilte das für Schwerverbrechen zuständige russische Ermittlungskomitee am Donnerstag mit. Bei dem Angriff im Mai 2021 waren neun Menschen getötet worden, darunter sieben Kinder.

Der damals 19-Jährige war mit einem selbst gebastelten Sprengsatz und einem Gewehr in seine ehemalige Schule in der Hauptstadt der Republik Tatarstan eingedrungen, hatte zunächst den Sprengsatz gezündet und dann um sich geschossen. Zwei Lehrkräfte und sieben Kinder derselben Klasse wurden getötet, Dutzende weitere Menschen wurden verletzt.

Schusswaffenangriffe an Schulen sind in Russland selten

Bei seinem Verhör behauptete der Schütze, er sei Gott und habe „ein Monster“ in sich. Nach Angaben des Ermittlungskomitees wurde er aber für voll zurechnungs- und verhandlungsfähig befunden. Er habe in Wirklichkeit versucht, die Handlungen von Mitgliedern „zerstörerischer Subkulturen zu imitieren“, denen er im Internet gefolgt sei.

Schusswaffenangriffe an russischen Schulen sind relativ selten, allerdings nahmen Gewalttaten von Schülern in den vergangenen Jahren zu. Kreml-Chef Wladimir Putin machte 2018 die „Globalisierung“ für ein Schulmassaker auf der annektierten Halbinsel Krim verantwortlich, bei dem ein Gymnasiast 19 Menschen erschossen hatte, bevor er sich selbst tötete. (AFP)

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