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Eine Explosion nach einem russischen Raketeneinschlag ist am Himmel über Kiew zu sehen.

© REUTERS/GLEB GARANICH

Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt: Ukraine erneut im Visier russischer Raketen – mehrere Verletzte

Bei einem nächtlichen Raketenangriff auf Kiew wurden zwei Menschen verletzt. Auch andere Landesteile wurden getroffen – besonders schwer traf es Sumy an der Grenze zu Russland.

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Die Hauptstadt Kiew ist nach ukrainischen Militärangaben erneut Ziel eines russischen Raketenangriffs. Auch andere ukrainische Landesteile seien getroffen worden. Offiziellen Angaben zufolge gibt es mehrere Verletzte.

Bei dem nächtlichen Angriff seien mindestens zwei Menschen durch herabstürzende Trümmer abgeschossener Raketen verletzt worden, teilten die örtlichen Behörden in Kiew am Montag mit. Eine Person sei in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Zudem seien Brände ausgelöst sowie Häuser und Infrastruktur beschädigt worden.

Die Luftabwehrkräfte von Kiew haben eigenen Angaben zufolge mehr als ein Dutzend Marschflugkörper und etwa ein Dutzend ballistische Raketen sowie eine Angriffsdrohne abgeschossen.

Die russischen Marschflugkörper vom Typ Kh-101 seien gegen drei Uhr morgens von Tu-95MS-Bombern aus abgefeuert worden, die sich Kiew nach komplexen Manövern von Süden her näherten, teilte der Leiter der Kiew Militärverwaltung, Serhij Popko, auf Telegram mit. Gleichzeitig mit dem Anflug von Marschflugkörpern auf die Stadt hätten die Russen ballistische KN-24/Iskander-M-Raketen auf Kiew und seine Vororte abgefeuert. Hinzu kam eine einzelne Angriffsdrohne.

Rauch steigt nach Angriffen auf die Ukraine von einem Feuer in Kiew auf.

© dpa/ZUMA Press Wire/Andreas Stroh

Eine Reihe starker Explosionen erschütterte Kiew und die Kiewer Region gegen fünf Uhr morgens. Das berichteten Augenzeugen auch der Nachrichtenagentur Reuters. Raketentrümmer fielen in vier Bezirken von Kiew und verursachten Brände – allerdings nicht in Wohngebäuden.

In Kiew wurde ein Kesselhaus eines Wasserwerks beschädigt, ebenso der Eingang zu einer U-Bahn-Station, die als Luftschutzraum diente, wie Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mitteilte. Die Metro sei aber in Betrieb.

In der ganzen Stadt seien Autos in Brand geraten, auch ein Gebäude. Die Rettungsdienste hätten wegen herabgestürzter Raketentrümmer in mehrere Bezirke ausrücken müssen.

18 Verletzte in ukrainischer Grenzregion zu Russland

Schwerer noch als Kiew traf es das an der Grenze zu Russland liegende Sumy. Dort gab es nach aktualisierten offiziellen Angaben 18 Verletzte durch russischen Raketenangriff, darunter 6 Kinder.

Fünf Hochhäuser und eine Bildungseinrichtung seien zerstört worden, teilte die Polizei mit. Sumy liegt gegenüber dem russischen Gebiet Kursk, in das ukrainische Truppen Anfang August bei ihrer Gegenoffensive vorgedrungen waren.

Beschuss wurde auch aus anderen Regionen in der Ukraine gemeldet. Erneut traf es die grenznahe Großstadt Charkiw. Durch einen Drohnen-Einschlag gegen in der Nacht sei eine Frau verletzt worden, teilte Gouverneur Oleh Synjehubow mit. Am frühen Morgen wurde der Industriebezirk der Stadt unter Feuer genommen. In einer Gartenanlage seien ein Wohnhaus und drei andere Gebäude abgebrannt.

Insgesamt habe die Ukraine bei dem russischen Angriff am Morgen 22 von 35 Raketen abgefangen, wie die Luftwaffe mitteilt. Zudem seien von 23 russischen Angriffsdrohnen 20 zerstört worden. Über Kiew, Charkiw, Dnipro, Poltawa, Mykolajiw und Saporischschja seien neun ballistische Raketen und 13 Marschflugkörper abgefangen worden. (Tsp/Reuters/dpa)

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